Am 7. Januar starteten die mobilen Impfteams des Landkreises Wolfenbüttel mit den Corona-Schutzimpfungen. An diesem Donnerstag war die erste Marge des Impfstoffes verabreicht. In acht von insgesamt 17 Alten- und Pflegeeinrichtungen wurde die erste Impfung an Bewohnerinnen und Bewohner sowie Beschäftigte verabreicht. Auch das Klinikum erhielt eine erste Lieferung von Impfdosen für die Belegschaft. Im Impfzentrum bekamen Beschäftige des ambulanten Rettungsdienstes die Impfung. Insgesamt wurden rund 1.170 Personen gegen das Corona-Virus geimpft. Das ist rund ein Prozent der Bevölkerung, die für eine Impfung in Frage kommen würden.
Die Impfungen in den Pflegeeinrichtungen wurden sowohl von den Bewohnerinnen und Bewohnern, als auch von den Beschäftigten sehr dankbar angenommen. Alle sind froh, dass es jetzt eine Möglichkeit gibt, die Pandemieauswirkungen in den Pflegeeinrichtungen zu begrenzen. Die geimpften Personen haben den Impfstoff gut vertragen, es hat keine meldepflichtigen Nebenwirkungen des Impfstoffes gegeben.
Die Impfungen waren durch das Organisationsteam des Impfzentrums sehr gut vorbereitet“, erklärt Dr. Ulrich Heida, ärztlicher Leiter des Impfzentrums. Bisher wurde in Alten- und Pflegeeinrichtungen in Schladen, Denkte, Sickte, Wolfenbüttel, Oelber und Cremlingen geimpft. In der kommenden Woche sollen die nächsten Impfdosen eintreffen und weitere Alten- und Pflegeeinrichtungen könnten dann versorgt werden.Die Impfbereitschaft bei den Personen, die in den Alten- und Pflegeeinrichtungen leben sei sehr hoch, führt Heida aus. Man mache die Erfahrung, dass die Impfbereitschaft beim Pflegepersonal geringer sei als bei den Bewohnerinnen und Bewohnern, das sei aber von Altenheim zu Altenheim unterschiedlich.
Als Beispiel nennt Heida ein Altenheim, in dem sich alle Pflegekräfte impfen lassen möchten. „Die Impfbereitschaft scheint abhängig davon zu sein, wie gut die Bewohnerschaft, die Angehörigen und Betreuungspersonen informiert sind“, erläutert Ulrich Heida. „Dank guter Abläufe und Logistik können durchschnittlich 100 Personen pro mobilem Impfteam am Tag geimpft werden – abhängig von der örtlichen oder räumlichen Situation. Wesentliche Nebenwirkungen sind bei den Geimpften bisher nicht aufgetreten“, so Heida weiter.
Zuvor wurden von den Alten- und Pflegeeinrichtungen Listen mit den Namen der Personen erfragt, die geimpft werden wollten. Der Aufwand, alle notwendigen Daten und Einwilligungen zu erhalten, war hoch. Diese Daten mussten für den Erhalt der Impfdosen an das Land übermittelt werden. Zusammen mit der Organisation der Arbeitsabläufe und Materialien für die mobilen Impfteams und im Impfzentrum bedeutete das für das Organisationsteam einen Zwölf-Stunden-Tag an sechseinhalb Tagen in der Woche.
Insgesamt werden im Impfzentrum und den mobilen Impfteams 17 Ärztinnen und Ärzte sowie 23 impfberechtigte Personen eingesetzt. Zudem unterstützen 24 Verwaltungshelferinnen und Verwaltungshelfer die Impfungen.
Verfügbarer Impfstoff ist das Nadelöhr
Zwei mobile Impfteams und das Impfzentrum in der Wolfenbütteler Schweigerstraße sind einsatzfähig und betriebsbereit. Jetzt wird auf die Zuteilung weiterer Impfdosen gewartet, um weiter impfen zu können. Nach der für die nächsten Woche angekündigten Lieferung, sollen, laut Land, dann die weiteren Lieferungen in einem zweiwöchigen Abstand erfolgen. Zusätzlich werden die jeweiligen Dosen für die Zweitimpfung geliefert, so dass für Anfang Februar der Regelbetrieb im Impfzentrum erwartet wird.
„Das Team des Impfzentrums ist einsatzbereit und hoch motiviert. Die Impfstoffe sind derzeit das Nadelöhr. Wir müssen aber auch sehen, dass der Impfstoff in so kurzer Zeit entwickelt wurde und es die größte Impfkampagne seit Bestehen der Bundesrepublik ist. In den nächsten Wochen werden weitere Impfstoffe zur Verfügung stehen. Damit werden wir dann immer mehr Menschen versorgen können. Ich danke allen, die dazu ihren Beitrag leisten, sehr herzlich“, sagte Landrätin Christiana Steinbrügge. Die Impfstoffe für die notwendige zweite Impfung stammen landesseitig aus der gleichen Charge wie die erste Impfung und werden so geliefert, dass sie nach der vorgesehenen Zeit (21 Tage bei Biontech Pfizer oder, wenn verfügbar, 28 Tage bei Moderna) verabreicht werden können.
Berechnungsgrundlage für die Lieferung der Impfstoffe ist die zu versorgende Bevölkerungszahl. Hier folgt das Land Niedersachsen der Zuteilungsstrategie des Bundes.
Terminvergabe des Landes startet voraussichtlich am 28. Januar
Weitere Personen in den Alten- und Pflegeheimen im Landkreis werden geimpft, sobald die nächste Lieferung des Impfstoffes eintrifft. Wenn alle impfbereiten Personen in den Pflegeeinrichtungen geimpft wurden, sollen laut Impfverordnung des Bundes die über 80-jährigen Menschen geimpft werden, die selbstständig im eigenen Haushalt leben.
Das Land Niedersachsen hat angekündigt, dass voraussichtlich am 28. Januar die zentrale Terminvergabe des Landes freigeschaltet wird. Diese ist über eine Impf-Hotline (0800 9988665) sowie über eine Online-Terminvergabe zu erreichen.
Alle Personen über 80 sollen zusätzlich durch das Land angeschrieben und auf die Impfung aufmerksam gemacht werden. Unabhängig davon kann sich diese Personengruppe aber auch über die Hotline an das Land wenden.