Beim Reformhaus, an der Okerstraße, am Stadtmarkt und den Krambuden wurde es gestern Vormittag ziemlich musikalisch. 17 Chöre machten auf sich aufmerksam. Das Programm war Teil des 20. Eurotreffs, der nach 2019 erneut in Wolfenbüttel ausgerichtet wurde. Rund 600 junge Stimmen sangen ihre wochenlang einstudierten Songs. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus elf europäischen Ländern und zeigten die Vielfalt Europas. Aufgrund ihrer Jutebeutel wusste man praktisch sofort, dass er oder sie dazugehörte. Darauf war zu lesen: Music is my life. 

An den vier Standorten brachten die 600 Musiker unter freiem Himmel Wolfenbüttels Innenstadt zum Klingen. Das richtig schöne Sommerwetter sorgte zusammen mit den verlockenden Angeboten des belebten Stadtmarktes für eine rappelvolle Innenstadt. Die andauernden Bauarbeiten im Bereich der Okerstraße störten jedenfalls für dieses Event nicht. Biergärten, Cafés und Eisdielen waren am Vormittag stark frequentiert. 

Die internationalen Chöre sangen nach den Tagen der Proben ihre Lieder mit vollem Herzen. Der Kinderchor des Rumänischen Rundfunks und der Mädchenchor Canzone aus Estland waren lediglich gestern Vormittag nicht dabei, weil sie ihre Probe für das Abschlusskonzert nach krankheitsbedingten Ausfällen am Vormittag nachholen mussten. Das war auch der Grund, warum das Programm leicht umgeworfen wurde. Bei den vielen Besucher kamen zum Teil fragende Blicke auf, die nämlich alle 17 Chöre sehen wollte und zwischen den vier Standorten pendelten. 

Überall blieben die Passanten begeistert stehen, lauschten den jungen Stimmen, klatschten, sangen und tanzten mit. Ein wahrer Genuss, die Musikfreude schwappte schnell auf die Zuhörer über, die sich „mitgenommen“ fühlten auf eine musikalische Reise.

Die weiteste Anreise hatte übrigens der Gradualchor der Langholtskirkja aus Island. Aber auch aus Spanien, Griechenland, Estland, Rumänien, Schweden, Italien und Polen kamen die Kinder und Jugendliche nach Wolfenbüttel. Sie sangen Lieder aus ihrer Heimat, aber auch einige Klassiker, die man sofort erkannte und mitsingen konnte – etwa „Mamma Mia“ von Abba oder Taylor Swift. Aus Deutschland nahmen acht Chöre teil.

Am Abend folgte das Abschlusskonzert in der Lindenhalle. Die 600 Teilnehmer präsentierten die Ergebnisse der Ateliers. In der kommenden Woche werden wir nochmals mit einer Sonderseite über den Abschluss berichten.