Zwei Pferde, zwei Menschen, die Gutes tun auf einer Wanderung über mehr als drei Wochen in Norddeutschland – Manfred Kramer und Petra Brandes waren unterwegs für starke Kinder. Los ging es am 13. April auf der Weide am Schulwald im Burgtal in Schöppenstedt, wo Petra Brandes und Manfred Kramer von der Familie und Freunden, der Bürgermeisterin Andrea Föniger und dem Samtgemeindebürgermeister Dirk Neumann verabschiedet wurden.

Voller Zuversicht, Neugier und mit einigen Erwartungen sind die beiden jeden Tag aufs Neue durch Felder, Wälder, an kleinen Seen vorbei, auf Trampelpfaden und durch kleine Dörfer gewandert. Sie haben unterwegs in einem Bauwagen, in Reiterstübchen, in einem Wohnwagen, auf Reiterhöfen, Pferdepensionen und bei Privatpersonen geschlafen. Es gab Einladungen zum Grillen, auf ein Bier oder zum Frühstück und immer war Zeit für intensive Gespräche. Wichtig war immer die Unterbringung und Versorgung der Pferde, denn erst wenn die zwei Vierbeiner zufrieden waren, waren es auch die beiden Wanderer.

Insgesamt war die Wegstrecke von Schöppenstedt bis Boltenhagen mit mehr als 300 km in 22  sehr unterschiedliche Etappen aufgeteilt. Die wollten täglich bewältigt werden.

Es gab Blasen an den Füßen, einen kaputten Zeh, weil ein Pferd drauf stand, es gab Umwege, nasse Moore, Unterführungen und eine Fahrt mit einer Fähre über die Elbe, was den Pferden nicht geheuer war. Es gab unterwegs gerissene Packtaschen, kaputte Gurte und ab und an aufgeregte und widerspenstige Pferde. Aber auch entspannte Rastplätze, seltene Schwarzstörche, Kraniche, Störche, Wolfsgeheul in der Ferne, satte Rapsfelder, Seen sowie Picknick in der Natur. Und immer wieder herzliche Menschen, die die beiden mit ihren Pferden aufgenommen haben und oft abends den nächsten Halt mit organisiert haben, weil Pferdeleute untereinander gut vernetzt sind. „Es war schön, diese Hilfe zu erleben, da es ja eine gewisse Logistik bedarf, um mit den Pferden zu wandern. Ein Fahrrad ist schnell abgestellt, ein Pferd will versorgt sein“, sagt Manfred Kramer.

Stellvertretend für alle Unterkünfte sei das Kinder- und Jugenddorf Salem vorgestellt. Dort leben zum Teil Kinder vor Ort oder sind tagsüber auf dem Hof, um die Tiere zu versorgen. Hier arbeitet Dörte, die die Arbeit auf dem Hof vorstellte und nachdem die Pferde dort versorgt waren, Petra Brandes und Manfred Kramer zu sich nach Hause einlud.

Sehr eindrucksvoll war auch der Lottihof, ein Gnadenhof, eine Tierauffangstation und Begegnungsstätte für Mensch und Tier. Hier wurden die beiden Pferde in einem Paddock, umgeben von Weiden mit Eseln, Pferden, Ziegen, Alpakas, Hängebauchschweinen und Rindern, untergebracht. Sie konnten gar nicht fassen, mit wem sie sich die Unterkunft teilen sollten.

In den vergangenen Wochen gab es eine Fülle von herzlichen Begegnungen, Eindrücken und eine große Welle der Hilfsbereitschaft. In Boltenhagen angekommen, wurden die beiden von dem ehrenamtlichen Bürgermeister Raphael Wardecki herzlich empfangen, und er interessierte sich sehr für das Projekt.

Am 7. Mai sind Petra Brandes und Manfred Kramer mit den Pferden Glow und Cuba wieder in Schöppenstedt angekommen. Möglich wurde diese Wanderung durch die Sponsoren, die im Vorfeld eine Etappe übernommen haben und somit das Projekt von Manfred Kramer „Unterwegs für starke Kinder“ und den Verein „Benkadi e.V.“ von Petra Brandes unterstützt haben.

Allen Unterstützern sagen die beiden ein dickes Dankeschön!