„Knipsnix“, „Schreibnix“ oder „Pressefix“ – auch das „Schaufenster“ bekam gallische Namen, als die Einwohnerschaft mit ihrer spektakulären Großveranstaltung am vorigen Wochenende ein sensationelles Event auf die Beine stellte. Es war ein Tag mit so viel Freude und Begeisterung über den Ideenreichtum der Schulenröder. Ob es überhaupt schon jemals ein Gallierfest in Deutschland gab? Schwer zu sagen. In jedem Fall begeisterten sie mit ihrer Organisation die hiesige Region im Landkreis Wolfenbüttel. „Wir freuen uns sehr über diesen tollen Zuspruch“, meinte Ortsbürgermeister Helmut Wolk als gespielter „Majestix“. Schon früh zeichnete sich der Erfolg ab.
Bei unserem Artikel in der vorigen Woche berichteten wir von geschätzten dreitausend Besuchern. Familien kamen zu zweit, zu dritt, zu viert, zu fünft. Die Organisatoren hatten tausend Laufzettel gedruckt, die bereits um 16 Uhr vergriffen waren. Manche Familien bekamen zwei „Passierscheine A38“, manche drei, manche gar keine, mache schauten nur so vorbei. Etwa auch viele, die mit dem Fahrrad über Veltheim kamen. Und das waren etliche. Wir sprachen mit Familien aus Wolfenbüttel-Wendessen – kein kurzer Weg per Rad. Zudem liegen Informationen vor, dass auch aus der Schöninger Ecke, also Landkreis Helmstedt, Besucher vorbeikamen, die von unserer Ankündigung erfuhren. Wir beobachteten Kinder, die Asterix/Obelix-Fan-T-Shirts trugen.
Da es auch drei Römerlager gab – die Veltheimer Karnevalisten bauten bei Fa. Schukon auf, die Cremlinger an der Kirche und die Destedter beim Sportheim – verteilten sich die Besucher und es war alles nicht so zentriert – es sei denn, die Römer und Gallier trafen aufeinander. Außerdem gab es das Hospitalum bei Lissy Barker, Heinrich Bosse und Jessica Klütz. Das Gallierdorf „Schulenrodum“ war auf dem Spielplatz aufgebaut. Die Herleitung über die ausgegebenen Laufzettel schein also plausibel. Es ist aber durchaus möglich, dass noch mehr Besucher am Sonnabend nach Schulenrode kamen als unsere geschätzten dreitausend, wobei auch diese Zahl über den Erwartungen der Organisatoren lag. Wolk betonte am nächsten Morgen: „Damit haben wir in keiner Weise gerechnet. Wir sind mehr als begeistert.“
Im Übrigen blieben auch die Sorgen zur Verkehrsüberlastung aus, da tatsächlich unzählige Besucher mit dem Fahrrad kamen. Vor dem Spielplatz reihte sich ein Drahtesel ans nächste. Viele Besucher nutzten auch die Parkplatzmöglichkeit auf dem Firmengelände bei Agravis und gingen zu Fuß 500 Meter ins Dorf. Die Feuerwehr Hemkenrode hob daraufhin auch die Landstraßensperrung zur B1 auf, da sie nicht notwendig war.
In jedem Fall zeigt die Getränke- und Essensbilanz, was in Schulenrode los war: Zweimal mussten alleine die Gallier Pommes nachkaufen und frittierten 48 Kilogramm. „Wir kauften den Laden leer“, scherzte Wolk. 65 Kilogramm Wildschwein als „Pulled Pork“-Variante, 60 Kilogramm Wildschwein am Spies, 350 Liter Bier am Spielplatz und 15 Liter Zaubertrank. Die Cremlinger grillten ein Spanferkel und es gab Kassler im Brötchen. Auch hier wurden 350 Liter verzapft. Die Destedter grillten 200 Nacken-
steaks und 180 Bratwürstchen. Zudem wurden fünf 50 Liter Fässer leer. Durstig waren auch die Besucher beim Veltheimer Römerlager: 250 Liter Bier. Alleine die Bier-Bilanz: 1200 Liter beziehungsweise 24 Stück 50 Liter-Fässer – Wahnsinn!
Bis weit in die Nacht und den Morgen wurde gefeiert. Laute Partymusik schallte im Ort. Über Obelix hieß es, dass er sogar bis 6 Uhr morgens noch durchhielt, während andere gegen Mitternacht vom Tag erschöpft ins Bett fielen. Sicherlich trug auch der hochsommerliche Tag bei Temperaturen über 30 Grad dazu bei. Ohne Sonnencreme ging es nicht.
Am Sonntagmorgen bauten alle zusammen ab. Der Ortsbürgermeister hatte für 80 Leute noch Frühstücksplatten beim Schlachter bestellt. So konnten alle noch einmal über das Erlebte erzählen und sich über die Doppelseite und das Hauptfoto auf der Titelseite im „Schaufenster“ freuen.
Im Juli wollen die Organisatoren noch die finanzielle Bilanz ziehen. „Plus minus null ist das Ziel. Wenn etwas hängenbleibt, wäre das natürlich auch gut“, so Wolk weiter. Denn das könnte das Polster sein für die zweite Auflage oder einer anderen neuen Idee.
An alle Akteure und Organisatoren: Tausend Dank für diesen unvergesslichen Tag, die der Region geschenkt wurde!