Ein besonderes Ereignis erhellte die Straßen am Dienstagabend dieser Woche. Im Kalender stand der Ehrentag des heiligen St. Martin. Das alljährliche Laternenfest in Destedt zeigte dabei zwei Gesichter: Während die kurze Andacht in der Kirche nur ein kleines, überschaubares Publikum anzog, schloss sich der größere Teil der Dorfgemeinschaft pünktlich zum Umzug an. Die Andacht in der Epiphaniaskirche gestaltete sich ungewohnt ruhig. Die Sitzreihen waren kaum besetzt. Nur wenige Eltern, Kindern und Konfirmanden fanden sich ein, um der Geschichte des Heiligen Martin von Tours zu lauschen. Diakon Niels Respondek, der sich für die Kirchengemeinde am Elm engagiert, zeigte sich entsprechend enttäuscht. Er improvisierte aber gekonnt und gestaltete die Andacht dennoch mit einer lebendigen Geschichte.
Am Wetter lag es indes nicht. Es war trocken, bei klarem Himmel. Vielleicht war es diesmal für einige Eltern arbeitsbedingt zu früh. Der Appell an den Zusammenhalt entfaltete daher seine volle Kraft nicht im Gotteshaus, sondern auf den erleuchteten Straßen. Der Großteil der kleinen und großen Laternenträger stieß erst mit Beginn des Umzuges dazu und versammelte sich direkt hinter den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr.
Doch auch an der Spitze des Umzuges fehlte den Kindern das gewohnte Bild: „St. Martin auf einem Pferd fällt kurzfristig aus“, meinte Volker Dorendorf, einer der beiden Koordinatoren des Martinfestes, zu Beginn der Veranstaltung. Auch Ortsbürgermeister Dr. Diethelm Krause-Hotopp hatte von der Andacht erfahren. Er konnte sich aber später über mehrere hundert Laternengänger erfreuen, die über den Lindenplatz und der Ohestraße zum Schafstall schlenderten. Der Posaunenchor und das Akkordeon-Jugendorchester musizierten auf der Route. Sie bereicherten die Veranstaltung.
Der Laternenumzug endete am denkmalgeschützten Stallgebäude an der Hemkenroder Straße, das wie die übrigen Wirtschaftsgebäude des benachbarten Gutshofs an der Unterburg um 1800 aus dem ortstypischen Elmkalkbruchstein erbaut wurde. Dort wärmten sich alle Teilnehmer auf. Bei Punsch, Würstchen, Schmalz- und Käsebroten sowie Brezeln kam man locker ins Gespräch, während die DanceKids vom TSV für einen stimmungsvollen Abschluss sorgten.