Viele Leser erinnern sich sicher noch an das 2009 veranstaltete Propsteifest mit ordentlich Blechklang der hiesigen Posaunenchöre inmitten uralter Bäume.

Ein Fest der Propstei Königslutter, das nach Wiederholung schrie. Oder 2013 die Veranstaltungsreihe „Jazz im Park“, als die Künstler ihr Werk darboten, die Zuschauer auf dem Rasen den Melodien lauschten. Einige Jahre später dann die Präsentation der neuen Mercedes Benz M-Klasse. Chorkonzerte, Spaziergänge zum Abschalten und nicht zu vergessen die Traumhochzeiten im Palmenhaus – der Destedter Schlosspark der Familie von Veltheim hat mit seinem perfekten Ambiente jede Menge zu bieten. Dass da Romantik in der Luft liegt, ist wohl selbstredend. Kein Wunder auch, dass uns beim Fotografieren  gleich zwei Liebespaare über den Weg liefen, die sich schier unbändig magnetisch anzogen, dessen Zuneigung bei beiden schon auffallend war. Ob‘s am Vogelgezwitscher oder an den Mistelzweigen lag? Das entzieht sich leider unserer Kenntnis…

Aber zurück zur Lindenallee, dort wo der Eingang ist zum sechs Hektar großen Gutspark. Ein großer Teich mit Fischen, Molchen, Fröschen, Seerosen und großer Fontäne. Etwa 1772 soll der Teich schon vorhanden gewesen sein. Er wird von einem künstlichen Bachlauf gespeist. Oberflächengewässer aus dem Elm werden in ihn geführt. Vom Parkteich aus gelangt das Wasser dann über den Pferde- und den Gartenteich auf der Unterburg in den Bachlauf, der bei Sickte als Ohebach in die Wabe mündet.

Über eine chinesische Bogenbrücke gelangt man ins Kleinod. Schon bald, nach den ersten Metern, muss man sich an einer Gabelung entscheiden. Der eine Weg führt einen zum Pflaumenberg samt Grotte. Auf der Anhöhe soll sich einst mal eine Windmühle gedreht haben. Die Anpflanzung von Pflaumenbäumen folgte später – daher der Name. Heute dient er als Aussichtsplattform – entweder in den Park hinein oder in Richtung Cremlingen. Der westliche Abhang habe damals auch als Tribüne bei Reiterwettbewerben gedient, als die Veranstaltungen noch im Fernsehen gezeigt wurden mit tausenden Besuchern und Reitereliten.

Der Landschaftspark wurde im englischen Stil ab 1765 von der Familie von Veltheim angelegt. Damit ist er einer der ältesten Landschaftsgärten in Deutschland. Einige Bäume sind noch älter, heißt es auf einer Tafel. Viele Bäume kamen um 1880 hinzu. 1953 wurde er unter Landschaftsschutz gestellt und wird seit 2002 im Rahmen eines neuen Pflege- und Erhaltungskonzepts gestaltet. Die Erhaltung und Pflege der öffentlichen Anlage seien aufwendig. Förderungen und Privatmittel werden genutzt.

Besucher finden heute viele junge neben alten Bäumen wieder, deren Lebenszeit langsam zu Ende geht. Die Bäume haben Nummern. Mit Hilfe eines Baumführers findet man Infos über die exotischen Arten: Morgenländische Platanen, ungarische Eichen, nordamerikanische Tulpenbäume, Blutbuchen, Sommerlinden, japanische Ginkgo-Bäume und Perlschnurbäume, ja selbst Mammutbäume wachsen im Destedter Schlosspark, dessen Heimat die nordamerikanische Westküste ist. Mit über 40 Metern ragt dieser imposant in den Himmel. Etwa 140 Baumarten sollen es insgesamt sein.

Romantiker dürfte aber das Palmenhaus locken, das letzte der einstmals zahlreichen Gewächshäuser in typischer Architektur aus dem Jahre 1865. Seit 2007 kann man es anmieten. Viele Paare gaben sich hier bereits im Trauzimmer das Ja-Wort und schweben seitdem auf Wolke sieben.

Direkt in der Nachbarschaft liegt ein mächtiger Eichenbaumstamm als Denkmal. Jene Eiche war einer der ältesten Bäume im Park (ca. 800 Jahre) und fiel 2007 dem Orkan Kyrill zum Opfer. Und wenn man noch etwas weiter geht, sieht man das Schloss aus dem Jahr 1693, welches auf den Grundmauern einer zerstörten Wasserburg errichtet wurde. Kurzum: Der Park ist einen Besuch wert!