Wer einmal den Weihnachtsmarkt auf dem Rittergut besucht hat, der kommt auch gerne wieder. Dort wurde am Sonntag wahrlich ein vorweihnachtlicher Akzent der Adventszeit gesetzt. Und das trotz der Niederschläge. Zumindest am Nachmittag legte das Regenwetter eine kleine Pause ein. Ein paar Pfützen gab es, der Boden triefte an einige Stellen.

Wer Sneakers trug, bekam nasse Füße. Die Kleidung von vielen war dem Vorhaben mit Regenjacken angepasst. Zwar deutlich weniger als im Vorjahr, aber dennoch kamen zahlreiche Besucher zur 29. Auflage. Vor allem die Bummelstände im ehemaligen Schafstall hatten besonderen Flair. Dicht reihten sich die Kunsthandwerker mit allerlei Basteleien und Kleinkunst aneinander. Stöbern, finden, mitnehmen – so hieß wohl das Motto dieses Dreiklangs. Und wie immer: Wer zuerst kam, der hatte die größte Auswahl und sicherte sich die besten Geschenke. „Solche Angebote hat nicht jeder Adventsmarkt zu bieten“, war sich Vorsitzender Jürgen Warnecke felsenfest sicher. Drinnen wurde es schnell lebhaft, die Sitzmöglichkeiten waren rasch besetzt. Die Menschen suchten ein trockenes Plätzchen zum Klönen und Zeitvertreib. Geplant wurde das lebendige Markttreiben erneut von der Weihnachtsmarktgesellschaft.

Schon kurz nach Beginn machte sich bemerkbar, dass die große Besucherwelle wohl ausbleiben wird, bestätigte auch Gerhard Helmsen vom Organisationsteam. Doch zumindest bei unserem Besuch war an jedem Stand etwas los und eine kleine Warteschlange sichtbar. Einige Holzbuden verfügten über Vordächer, sodass auch  Regenschutz geboten wurde. Eröffnet hatte den Weihnachtsmarkt Pfarrer Ulf Stoischek in der Kirche. So wurde über den Glauben, die Hoffnung und die vier Adventskerzen gesprochen und der Kita beim Singen zugehört. „30 Standbetreiber bauten sich drinnen und draußen auf“, listete Jürgen Warnecke freudig auf. Der Glühwein floss im Dauerstrom in die Becher, auf dem Rost brutzelten Bratwürstchen und daneben gab es die Tombola und Backschinken mit Krautsalat im Brötchen. Jedes Holzhäuschen hatte seinen ganz eigenen Duft verbreitet. Leckermäuler folgten einfach ihrer Nase und wurden auch schnell fündig. Das große Geschäft dürfte es aber bei keinem Stand geworden sein. „Spaß haben wir trotzdem alle“, betonte Helmsen. Das Schmuddelwetter trübte die gute Laune nicht.

Das Wetter hinterließ allerdings auch seine Spuren, sagte Jürgen Warnecke: „Der Karussell-Betreiber musste vermutlich aufgrund eines Wasserschadens wieder abbauen.“ Stattdessen konnten sich die Kinder beim Ponyreiten erfreuen.

Der (spontane) Besuch des Weihnachtsmannes überraschte später dann wohl auch noch die kleinen Gäste des Marktes. Mit seinem Gespann drehte er auf dem Gelände seine Runde und machte auf sich aufmerksam. Gleich zwei Jutesäcke brachte er mit und verteilte seine Gaben. Schnell war eine dichte Traube aufgeregter Kinder um ihn versammelt. So wurden im Nu die herabfallenden Tropfen zur größten Nebensache der Welt.