Als eine „Pilot-Gemeinde“ im Land Niedersachsen unterzeichneten am vergangenen Donnerstag Bürgermeister Detlef Kaatz und Prof. Dr. Helmut Lessing von der e2work GmbH den Kooperationsvertrag für den Aufbau eines E-Carsharing-Netzwerkes in der Gemeinde Cremlingen. In Zusammenarbeit mit dem Centrum für Elektromobilität der Ostfalia (CEMO) entwickelt e2work ein Mobilitätskonzept für die Gemeinde Cremlingen, in das das e-Carsharing-Modell als Kernstück eingebracht wird.

Es gibt unterschiedliche Modelle des Sharings:

• Das Tandem-Modell: e2work betreibt und vermietet Fahrzeuge an die Gemeinde. Tagsüber wird das Fahrzeug von der Gemeinde genutzt, außerhalb der Geschäftszeiten kann ein Mitarbeiter das Fahrzeug privat nutzen. Die Gemeinde rechnet mit dem Tandem-Partner einen vorher vereinbarten Sharing-Beitrag ab.

• Das „Pay per use“-Modell: Hierbei betreibt e2work und vermietet Fahrzeuge an die Gemeinde und an Einwohnerinnen und Einwohner. Außerhalb der Geschäftszeiten der Gemeinde können die Fahrzeuge auch von Dritten genutzt werden. Die Abrechnung erfolgt nach dem „pay per use“-Prinzip.

• Öffentliches Carsharing: Mehrere Personen aus einer Ortschaft teilen sich ein oder mehrere E-Fahrzeuge. So ist zum Beispiel denkbar, dass in jeder Ortschaft ein E-Fahrzeug zum Sharing angeboten wird.

• Alternativ können auch Mobilitätszentren anhand von Quartieren gebildet werden. So wäre es beispielsweise denkbar im Neubaugebiet „Holzweg II“ Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen, deren Nutzung sich auf die Anwohner verteilt. Die Anschaffung eines (Zweit-) Autos und das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind dann nicht mehr die einzigen Optionen. Grundsätzlich können in allen Modellen auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren integriert werden.

Um ein E-Fahrzeug wirtschaftlich betreiben zu können, sind etwa 20 Carsharing-Teilnehmer je Fahrzeug erforderlich. Die Anzahl variiert je nach Auslastung bzw. gefahrenen Kilometern. „Das finanzielle Risiko liegt vollständig bei der e2work GmbH“, versichert Prof. Dr. Lessing.

Statistisch betrachtet, liegt die tägliche Nutzung des eigenen Fahrzeuges bei fünf Prozent, die restliche Zeit steht es nur. Mit dem Carsharing Modell soll sich dies ändern – das Sharing-Fahrzeug soll bis zu sechs Stunden am Tag in Bewegung sein.

Natürlich soll im Rahmen des Mobiltätskonzeptes auch die Ladeinfrastruktur in der Gemeinde Cremlingen ausgebaut werden. Ziel ist es, in den Ortschaften mindestens einen Ladepunkt zu installieren. In Hordorf und Klein Schöppenstedt sind schon Wal-Boxen mit 22 Kilowatt-Leistung im Betrieb. Außerdem ist eine Schnellladestation vor dem Rathaus angedacht.