Tim Ihlemann und Sarah Kobbe qualifizierten sich vom RSC Wolfenbüttel im ADAC e. V. für die deutsche Meisterschaft im Jugendkartslalom. Ausgerichtet wurde die Meisterschaft von der Scuderia Kempten, die verbandsübergreifend von der dmsj mit der Ausführung beauftragt war.

Das Wetter spielte hervorragend mit, so dass alle Teilnehmer in ihren jeweiligen Altersklassen mit gleich guten Bedingungen konfrontiert waren, und man konnte abseits der Strecke einen wunderschönen „Indian Summer“ genießen. Gefahren wurden an zwei Tagen insgesamt vier Wertungsläufe, denen jeweils ein Trainingslauf vorausging. Tim Ihleman hatte sich als Dritter in der Landesmeisterschaft einen Startplatz gesichert und war nach seinem elften Platz in der Vorwoche beim Bundesendlauf zuversichtlich, eine Top-Ten-Platzierung zu erreichen. In seiner 32 Teilnehmer starken Altersklasse lag er am ersten Wettkampftag aussichtsreich auf Platz 9, mit etwas über zwei Sekunden Rückstand zur Spitze.

Sarah Kobbe, Landes- und amtierende norddeutsche Meisterin, hatte in ihrer Altersklasse 26 Anwärter auf den begehrten Titel. Am vorhergehenden Wochenende belegte die Schülerin des Theodor-Heuss-Gymnasiums Wolfenbüttel einen guten achten Platz von 51 Startern beim Bundesendlauf an der berühmten Nordschleife. Dort wurden aber nur zwei Wertungsrunden gefahren und die erste hatte sie nach einem guten Trainingslauf etwas vermasselt. Sie hatte sich fest vorgenommen, dass ihr das bei der DM nicht passiert, aber irgendwie lief auch diesmal nicht alles nach ihrem Wunsch und so musste sie sich erstmal mit Platz zehn begnügen. Ihr Abstand zur Spitze betrug 1,7 Sekunden, der zu Platz neun allerdings nur 1/1.000. Nebenbei hatte sich der hoch gehandelte Favorit mit einem Pylonenfehler, das entspricht zwei Strafsekunden, von Platz eins auf den dreizehnten Rang verabschiedet.

Ihlemann nahm sich vor, am zweiten Wettkampftag noch einmal richtig anzugreifen. Hier wird in der umgekehrten Reihenfolge der Gesamtzeiten des ersten Tages gestartet, das macht es richtig spannend, weil man ja weiß, dass die besseren Fahrer zum Schluss starten. Zusätzlich gibt es an Tag zwei einen neuen Kurs. Die Zeit von Tim war richtig gut, aber leider handelte er sich eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe ein, weil er eine Aufgabe falsch befuhr, das bedeutete für ihn leider einen Platz auf den hinteren Rängen.

Stark motiviert von dem Sieg eines niedersächsischen Fahrers in einer der kleineren Klassen ging Kobbe an den Start. Sie griff richtig gut an, ging ein gewisses Risiko ein und verbesserte sich nach Lauf eins auf Platz fünf. Noch einmal gab sie eine volle Attacke in Lauf zwei.

„Als Sarah im zweiten Wertungslauf die eine Pylone zum kreiseln brachte, hatte ich fast einen Herzklappenabriss“, so ihr Trainer und Vater Torsten Kobbe, „so aufgeregt war ich. Wenn das Kind erstmal gestartet ist, hat man totalen Kontrollverlust und kann nur das Beste hoffen.“ Die Pylone blieb aber in der Markierung und so wurde sie mit einem weiteren fehlerfreien Lauf belohnt. Das bedeutete erstmal die Führung. Alle nachfolgenden Fahrer bis auf die zwei letzten waren langsamer oder warfen Pylonen. „Ich habe mich erst ein wenig über mein Abschneiden am Samstag geärgert, denn der Abstand in der Gesamtzeit zum Zweiten war am Ende gerade mal 7/100 und zum Ersten 3/10 Sekunden“, so Sarah, „aber schließlich überwiegt doch die Freude, auf dem ,Stockerl‘ gelandet zu sein.“