In sechs Tagen besuchte die Landeswertungskommission aus Niedersachsen 18 Dörfer des Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Die Teilnahme am Bundeswettbewerb erreichten aus Niedersachsen Backemoor (Landkreis Leer), Bötersen (Rotenburg/Wümme) und Räbke (Landkreis Helmstedt). Beworben hatten sich zu Beginn 178 Dörfer.

Winnigstedt erreichte nicht den Bundeswettbewerb, erhielt jedoch besondere Anerkennung für das bürgerliche Engagement zum Erhalt der Christuskirche und der Grundschule, ferner für den Ansatz der finanziellen Unterstützung kleinerer Projekte über örtliche Stiftungen, schließlich auch für die gelungene Gestaltung des Kindergarten-Außenbereichs.

Vor dem Dorffrundgang, der vor wenigen Tagen erfolgte, begrüßte Bürgermeister Michael Waßmann zahlreiche Winnigstedter und die Bewertungskommission.(Schaufenster berichtete). In der Kirche entlockte Annette Hiller der Orgel schöne Klänge. Waßmann erinnerte an die Lage an der ehemaligen innerdeutschen Grenze und Grenzöffnung bei Mattierzoll/Hessendamm. Im Gotteshaus teilte die Vorsitzende des Kirchbauvereins, Erika Eickhoff, kompetent Einzelheiten über die Sanierung der Christuskirche und das Engagement des Vereins mit. Am 14. Mai 1996 wurde der Kirchbauverein gegründet, Vorsitzender wurde Henning Eickhoff, der 18 Jahre lang als Vorsitzender amtierte, zahlreiche Gespräche im Landeskirchenamt, mit Handwerkern, Geldgebern und anderen Personen führte, damit die schöne Kirche wieder neu erstrahlen konnte. Kirchbaufeste, viele Konzerte und bedeutungsvolle Geldspenden gehörten dazu.

Im Jahre 2006 erfolgte die Neueindeckung des gesamten Kirchenschiffes, 2010/2011 die Sanierung der Außenfassade des mittelalterlichen Turms. Erneuert wurde die gesamte Elektrik. Bänke, Fenster und Türen erhielten einen neuen Farbanstrich. Im Zeitraum 2008/09 wurde die Sölter-Orgel restauriert. Um Geld zu beschaffen, hatte Henning Eickhoff die Idee, die alten Zinkpfeifen zu verkaufen. Insgesamt hat er 26 alte Pfeifen für je 300 Euro verkauft.

Auch die Außenanlage wurde neu gestaltet und verbessert. Örtliche Vereine, kirchliche Gruppen und Einzelpersonen brachten sich unentgeltlich ein. „Seit Bestehen des Kirchbauvereins wurde eine Gesamtsumme von etwa 360.000 Euro investiert“, machte Erika Eickhoff deutlich. Die Rednerin betonte abschließend: „Auch in Zukunft ist es für uns wichtig, dieses wunderbare Gebäude zu erhalten und mit Leben zu erfüllen.“ Die Jury konnte bereits hier feststellen, wie groß das Engagement der Winnigstedter ist.

Weitere Stationen sind unter anderem die Grundschule und der Kindergarten gewesen. Vor der Schule wurden die Kommissionsmitglieder erneut hellhörig, als sie erfuhren, dass diese kleine Grundschule geschlossen werden sollte und durch den Einsatz zahlreicher Winnigstedter erhalten geblieben ist. „Die Gemeinde Winnigstedt trägt einen Teil der Kosten“, informierte der Bürgermeister.

Auch wenn Winnigstedt nicht den Bundeswettbewerb erreichte, so freuen sich zahlreiche Winnigstedter über die besondere Anerkennung.