1979 bis 2019 – eines hat sich in diesen vier Jahrzehnten gewiss nicht verändert. Und das ist die familiäre Stimmung. So kennt man die Mitglieder der Fastnachtsgesellschaft und so feiert man auch gerne mit ihnen. An diesem Wochenende heißt es nun zum 40. Mal „Abbenrode, Helau“.
In der Ankündigung versprachen sie, Gas zu geben – und sie hielten Wort. Am gestrigen Vormittag zog es die Jecken in ihrem rot-weißen Outfit bei strahlendblauem Himmel vor die Tür. Mit ihrem Umzugskonvoi schlängelten sie sich durch die Straßen und feierten quietschfidel auf Grünstreifen, Kreuzungen und Hofeinfahrten. Die kleinen und großen Narren des Ortes schmissen sich in Schale, präsentierten ihre prunkvollen Kostüme. Gefragt waren Fantasie, Kreativität und auch Aktualität. Unübersehbar waren auch die Gardefrauen in ihren kurzen Röcken, die sich längst in die Zuschauerherzen getanzt haben. Seit vielen Wochen probten sie für ihre Auftritte. Mit Prickelwasser und „Kurzen“ jeder Farbe stießen sie aufs Jubiläum an. Die Narretei ist in dem Elmdorf gut aufgehoben. Die Abbenröder haben Humor. Gealbert wird quasi ganzjährlich. Das tut nicht nur gut, sondern ist auch ansteckend. Beim Partyzug war es übrigens wieder Marvin Hagemann, der ihn anführte. „Mit elf Wagen sind wir im Dorf unterwegs“, zählte der Zugmarschall stolz auf. Ganz vorne fuhr der nachgebaute Präsident Michael Ullmer – als Andenken, denn seit vier Jahrzehnten ist er auch der Chef des Spaßvereins. Als zweites war die Destedter Wagenbaugruppe Heuer mit ihrem Junggesellen, dem Besenträger und einer Geburtstagstorte dabei. An dritter Stelle dann die große Narrenkappe. Erfreulich auch, dass so viele Kindernarren aktiv mitmachten, eigene kleine Wagen fantasievoll herausputzten und mittels Rasenmähertrecker hinter sich herzogen. Da sah man einen Betonmischer, die Jugendfeuerwehr, die ehemaligen Funktürme im Wohld und noch mehr. „Es war vor drei Jahren genau die richtige Idee, den Umzug bereits Samstags auszurichten“, sagte Ullmer. Davon schwärmte auch Wolfgang Miethe, der sich über die große Beteiligung freute. Gut 200 Jecken feierten wohl in der Bürgermeister-Kurve. Christian und Pia Radatus reichten dort Brühe, Bratwürstchen im Brötchen sowie Schmalzbrote. Dazu schallten ins Dorf Partykracher: „Eins kann uns keiner nehmen und das ist die pure Lust am Leben …“
Am Nachmittag ging‘s dann in der „Stadthalle zu Abbenrode“ weiter. Wahrlich majestätisch trat das Kinderprinzenpaar Sofie Jänsch und Jakob Schröter auf. Mit viel Spiel, Musik und Tanz verlebten die rund 150 Kinder eine tolle Kindermaskerade. Selbstverständlich kam auch der Bonbonregen bei den jungen Narren gut an. Schnell wurde es laut im Saal, hier und da spielten die Eisprinzessinnen, FBI-Agenten und Vampire etwas temperamentvoll – egal, beim Karneval muss man einfach jeck sein. Für die Hammerstimmung war Sympathieträger Marcus Jänsch verantwortlich, er machte eine gute Figur am Mischpult. Gleich zeigte die Kindergarde ihr Können, gefolgt von Trampelraketen und Polonäsen. Die Stimmung war zuweilen so heiß, dass sogar Luftballons an der Decke platzten. Abends ging es dann mit dem Maskenball weiter. Tanzen bis zum frühen Morgen war ein Muss. Aber wer die Partys kennt, weiß, dass sie immer ga-laktisch gut sind. Am heutigen Sonntag geht‘s nahtlos mit dem Frühstück ab 11.11 Uhr weiter – natürlich mit vielen Witzfiguren, die in der Bütt einen vom Leder lassen. Einige Restkarten seien noch zu haben. In unserer kommenden Schaufenster-Ausgabe werden wir noch einmal berichten.