Das Michael Praetorius Collegium Wolfenbüttel veranstaltet an diesem Wochenende in der St.-Johanniskirche und der Trinitatiskirche drei außergewöhnliche Konzerte. Gleich am Samstagmorgen trafen die Märchen der Gebrüder Grimm auf barocke Flötenmusik. Ein Konzert, das sich vor allem an die jungen Besucher richtete. In einer wunderbaren Inszenierung erzählte Schauspielerin Meike Droste die Geschichten der Bremer Stadtmusikanten und Frau Holle. Begleitet wurde sie dabei musikalisch vom Boras Quartett Bremen.
Humorvoll, lebendig, kindgerecht, aber dennoch modern, wurden die Stücke der wohl bekanntesten Märchenerzähler in die St.-Johanniskirche gebracht. Kurzweilig erzählt und mit barocker Musik ausgeschmückt, erlebten die kleinen und großen Besucher eine Märchenstunde, der besonderen Art. Mit dem gelungenen Mix aus alten Blockflötenmelodien, gereimten und modernen Erzählungen trafen die fünf Damen – Kin-Ju Baek, Elisabeth Champollion, Julia Fritz, Luise Manske und Meike Droste – den Geschmack der Zuhörer.
Für die außergewöhnliche Darbietung dankte Martin Bujara, zweiter Vorsitzender des Michael Praetorius Collegium Wolfenbüttel, dem Ensemble und vor allem Mark Scheibe, der die Stücke komponierte. Scheibe selbst schaute sich die Vorführung an – denn bei der Aufführung von Frau Holle handelte es sich um eine Uraufführung.
Am Samstagabend folgte dann unter dem Titel „Unter Kranichen“ der zweite Teil des Barockmusik-Wochenendes. Wieder spielte das Boras Quartett Bremen in der St.-Johanniskirche und wieder wurden die zahlreichen Besucher durch klangvolle Melodien in das musikalische 17. und 18. Jahrhundert entführt. Martin Bujara hieß die Gäste herzlich willkommen und wünschte einen wunderbaren Abend mit dem Boras Quartett Bremen, das bereits vor drei Jahren in der St.- Johanniskirche spielte.
Gut eine Stunde lang lauschte die Zuhörerschaft dann den musikalischen Naturszenen aus Renaissance und Moderne. Lieder weltbekannter Komponisten wie Bach, Campo und Merula hallten durch das Kirchenschiff und sorgten für eine begeisterte Zuhörerschaft.
Am heutigen Sonntag findet in der Trinitatiskirche der dritte und letzte Teil des Barockmusik-Wochendes statt. Für das Abschlusskonzert haben sich die Veranstalter etwas ganz Besonderes ausgedacht. Ab 17 Uhr findet auf Initiative des Ensembles 1684 ein großes Festkonzert mit Musik des ehemaligen Hofkapellmeisters Johann Rosenmüller statt. Das Besondere an diesem Konzert ist, dass verschiedene schulische und kirchliche Ensembles der Stadt gemeinsam mit den Profis aus Leipzig musizieren. So wirken das Orchester des Gymnasiums im Schloss, die Bläser AG des THG, das Bläserorchster von St. Thomas sowie die Kantorei an St. Marien mit. Die Gesamtleitung liegt bei Gregor Meyer. Karten für das Konzert sind für 15, beziehugnsweise 17 Euro erhältlich.