Das kleine Wäldchen Beberburg zwischen Heiningen und Werlaburgdorf ist als Vorbild für naturbelassene Wälder vom NABU Deutschland anerkannt worden. Damit ist die Beberburg offizieller und zugleich einziger Botschafter für das bundesweite Speicherwaldprojekt des NABU und Klimabündnis. Das rund 13 Hektar große Wäldchen darf sich seit etwa 20 Jahren ohne menschliche Eingriffe natürlich entwickeln und forstliche Maßnahmen finden nur im Rahmen der Verkehrssicherheit statt. Das Waldstück ist somit auf dem besten Weg ein „Urwald von morgen“ zu werden. Als im Jahr 2000 das Waldstück zum Verkauf angeboten wurde, gründete sich der „Verein zum Schutz der Beberburg“. Der Verein hatte es sich zur Aufgabe gemacht, das Waldstück vor dem Abholzen zu retten, anzukaufen und etwas für den Naturschutz zu tun.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde das Banner zum Speicherwaldprojekt feierlich enthüllt. Der 1. Vorsitzende des Vereins, Heinrich Engler, dankte zunächst allen Beteiligten, Helfern und Vereinsmitgliedern für ihr jahrelanges Engagement zum Erhalt des Waldstückes. Die Anerkennung als Speicherwald macht deutlich, dass die Entscheidung, dass sich der Wald ohne Zutun und forstliche Nutzung selbst entwickeln darf, richtig war.
Andreas Memmert, Bürgermeister der Gemeinde Schladen-Werla und Gründungsmitglied des Vereins, hob hervor, dass Naturwälder ein wichtiger Beitrag für den Klima- und Artenschutz sind. Sie schützen das Klima und tragen erheblich zur biologischen Vielfalt und zum Tierschutz bei. Sie speichern Wasser, wirken sich positiv auf das Umgebungsklima aus, filtern Staub und speichern das Treibhausgas Kohlendioxid. Sie helfen damit, die CO2-Bilanz zu verbessern.
Es ist an der Zeit, schneller zu handeln als bisher. Greta Thunberg hat eine weltweite Bewegung initiiert und macht sich für ihre und nachfolgende Generationen dafür stark, dass in Bezug auf den Klimaschutz nicht nur geredet, sondern auch zügig gehandelt wird. Die Natur hat viel zu verkraften: Insbesondere lokale Extremereignisse wie Hochwasser, Unwetter und anhaltende Dürreperioden setzen der Natur immer mehr zu. Durch den Klimawandel verändern sich die Temperaturen und die Niederschlagsmengen so schnell, so dass sich Baum- und Tierarten auf natürliche Weise nicht mehr anpassen können. Der Klimawandel ist deutlich sicht- und spürbar. Unter den Folgen der Klimaveränderung hat besonders der Wald zu leiden. Der aktuelle Zustand der Wälder ist ein Warnzeichen für den Klimawandel. Wälder, die sich ohne menschliches Zutun von selbst entwickeln, sind stabil und widerstandsfähig. Die Beberburg ist zudem ein wichtiger Bestandteil in Sachen Biotopvernetzung. Die Beberburg, das Werlagelände, die Klärteiche der Zuckerfabrik, das Waldstück Probsteiholz in Hornburg und der Höhenzug Kleiner Fallstein bilden eine Kette von unterschiedlichen Lebensräumen für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Damit aber nicht genug: Auch für die angrenzende Ackerfläche sollen Maßnahmen für den Hochwasserschutz und Naturschutz geplant und umgesetzt werden. Es gibt also noch viel zu tun für den Beberburgverein. Mit interessanten Gesprächen und Getränken wurde die Einweihungsfeier schließlich beendet.