„Vorhang auf für eine kindgerechte Oper“ hieß es am gestrigen Mittag in der St.-Andreas-Kirche. Dort gastierte zum dritten Mal die Junge Oper Detmold für die örtliche Grundschule – zum zweiten Mal mit der „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart. „Die anwesenden 74 Kinder aus allen Klassen der Schule hatten sich zuvor im Musikunterricht darauf vorbereitet, kannten Handlung und ausgewählte Arien“, betonte Klassenlehrerin Heike Busse.
Deshalb bezeichnete Bariton -Joachim Szepanski sie gestern auch als „jüngsten Opernchor Deutschlands“. Den Kindern gefielen die schönen Kostüme und der lustige und verrückte Spaßvogel Papageno natürlich in besonderem Maße, dargestellt von Joachim Szepanski. Die Oper war auf eine Spielzeit von etwa einer Stunde gekürzt. Mit witzigen Dialogen angereichert, wurden alle Kinder in die Handlung mit einbezogen, so dass diese während der gesamten Dauer vom Geschehen gefesselt waren. Dazu trug auch bei, dass zeitweise die gesamte Kirche zur Bühne wurde.
Die Sänger und die Sängerin ließen Prinz Tamino (Tenor Thomas Hartkopf) und Prinzessin Pamina (Sopranistin Eva-Christina Pietarinen), Papageno und Papagena sowie den Priester Sarastro und die Königin der Nacht lebendig werden. Der „opernmäßige Gesang“ beeindruckte die Kinder besonders. Sechs Viertklässler wurden als Damen und als Knaben verkleidet und fanden es besonders spannend, kurz hinter die Kulissen blicken zu können und zu beobachten, wie die Opernsänger ihrerseits mit Lampenfieber umgingen. Einige Arien waren schon im Vorfeld zu regelrechten Ohrwürmern geworden.
Diese sangen die Kinder textsicher mit. Besonders gefiel das Lied des Vogelfängers. „Der Schulförderkreis der Schule spendierte das musikalische Erlebnis für die Schulkinder in Cramme“, lobte Heike Busse. „So macht Kindern Oper Spaß“, lobte sie. Einmal im Jahr ist ein kulturelles Highlight mittlerweile fester Bestandteil
im Veranstaltungskalender der Schule.