„Expecto Patronum“ – mit diesen Worten eröffnete Pfarrer Olaf Schäper am vergangenen Samstag den zweiten Harry Potter-Gottesdienst in der Hornburger Marienkirche. Der Zauberspruch, der in den Potter-Büchern als magisches Schutzbild böse Mächte und Unheil vertreibt – sollte auch die rund 600 Besucher vor dem Bösen bewahren. Denn darum drehte sich alles in der zweiten Auflage des magischen Gottesdienstes.

Die rund 40 Mitwirkenden rund um Pfarrer Olaf Schäper hatten sich das Thema gut und böse für ihren Gottesdienst ausgesucht. Dementoren, Blitze, Nebel, Zauberschwüre, magische Geschichten, dunkle Mächte und schwarze Magie füllten an diesem Abend das Kirchenschiff und sorgten für begeistertes Staunen und Schaudern. Mit gespielten Auszügen und Szenen aus den Filmen und klaren Botschaften in den Predigten, Liedern und Lesungen wurde der Gottesdienst wahrhaft magisch. Und er war düster. Denn der dunkle Lord Voldemort hatte sich an diesem Abend in das Gotteshaus getraut, um Verderben und Unheil zu hinterlassen. Doch er hat nicht mit den mutigen Gegenkämpfern rund um den Zauberlehrling Harry Potter gerechnet. Gemeinsam stellte man sich dem Kampf gegen Leid, Schmerz, Angst und Tod. Geschickt wurde der Gottesdienst um die Geschichte des Harry Potter und seinen Freunden und Feinden gesponnen. Mit geistlichen Impulsen und mutigen Botschaften führte Pfarrar Olaf Schäper den Besuchern vor Augen, dass es immer Wege gibt, sich dem Bösen zu stellen und es zu überwinden. Dazu nutzte Schäper viele Passagen aus den Büchern, die sich so oder in ähnlicher Weise auch in der Bibel wiederfinden. 

Den mehr als 600 Besuchern hat das magische Spektakel in der Marienkirche ausgesprochen gefallen. Da hatte sich das lange Warten vor der Kirche zu Beginn des Gottesdienstes doch gelohnt. Am Ende des knapp zweistündigen Gottesdienstes gab es großen Applaus für die Potter-Crew, die viele Monate auf diesen Abend hingearbeitet hatte. 

Einen weiteren Potter-Gottesdienst wird es nicht geben. Und zumindest im nächsten Jahr sollen keine Filme oder Bücher in den Gottesdienst adaptiert werden „Wir brauchen erst einmal eine Pause“, sagte Pfarrer Olaf Schäper schon während der Proben zum Gottesdienst. Er räumt aber auch ein: „Genügend Material würde es bestimmt geben.“ 

Vielleicht kann man ja doch drauf hoffen, dass die Hornburger Kirche einmal zu Mittelerde wird.