Muggel, Magier, Hexen und Zauberer dürfen sich schon auf den kommenden Samstag freuen. Denn um 20 Uhr findet in der Hornburger Marienkirche der zweite Harry Potter-Gottesdienst statt. Und es wird in der Fortsetzung des magischen Gottesdienstes gruselig, verkündete Pfarrer Olaf Schäper. Nichts also für schwache Nerven und daher rät er auch Eltern und Erziehungsberechtigten dazu, keine Kinder unter 12 Jahren in den Gottesdienst mitzunehmen.

Der Kampf Gut gegen Böse geht ins Finale
Dieses Mal nimmt der Gottesdienst die Besucher mit hinein in den Kampf zwischen Gut und Böse. Kampf, Leid, Schmerz, Angst und Tod bestimmen den Gang des Gottesdienstes. „Wir möchten in diesem Teil die dunkle Seite – den Kampf zwischen Gut und Böse – aufgreifen. Das Böse ist eine ständige Gefährdung und wir möchten zeigen, dass man immer die Wahl hat. Und dass Widerstand auch erfolgen kann, ohne dass man die Demokratie verletzt. Und wir werden uns in dem Gottesdienst auch mit dem Tod beschäftigen. Denn der letzte Feind im Leben ist der Tod. Wir können den Tod nicht besiegen, aber wir können ihn annehmen“, so Olaf Schäper und deutet damit auf die Parallelen hin, die es zwischen der Bibel und Harry Potter gibt.  Der Bibelspruch „Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod“ (1. Kor. 15, 26), der auf dem Grabstein von Harrys Eltern steht, ist nur ein Beispiel dafür. Die Potter-Autorin J.K. Rowling hat in ihren Büchern viele Themen verpackt, die erst auf den zweiten Blick sichtbar werden. Am Ende geht es also um weit mehr, als nur um die Geschichten eines kleinen Zauberers. Es geht um Liebe, Hass, Tod, Krieg, Demokratie, Loyalität und den grenzenlosen Glauben an das Gute und sich selbst. „Mit diesem Gottesdienst können wir all die Dinge, die J.K.Rowling in ihren Büchern ausdrückt, mehr Raum geben“, ist der Pfarrer überzeugt. 

Monatelange Vorbereitung
Seit dem Sommer laufen die Vorbereitungen. Es wurde fleißig geprobt, gebastelt und an dem Skript geschrieben. Ganze Nächte habe er damit verbracht, Passagen aus den letzten Potter-Büchern in ein Stück umzuschreiben und den Gottesdienst anzupassen, berichtet der Pfarrer und Potter-Fan Olaf Schäper. Etwa 40 Mitwirkende haben wochenlang ihren Auftritt geprobt, für die richtige Beleuchtung und den passenden Ton gesorgt, in Eigenregie wurde die Requisiten gebastelt und Kostüme besorgt. Neben den Spielszenen wird es immer wieder kurze Passagen von Pfarrer Olaf Schäper geben, die das Thema aufgreifen. 

Aufgrund der Altersfreigabe der gezeigten Filmszenen (FSK 12), der Kampfdarstellungen, der realistischen Darstellung der Gegenwart von Dementoren und der Konfrontation mit dem Bösen in den geistlichen Impulsen hält die Hornburger Kirchengemeinde den Gottesdienst für Kinder unter 12 Jahren für nicht geeignet und bittet, von einem Besuch Abstand zu nehmen. Ansonsten ist jeder, der Harry Potter liebt und kennt – aber auch solche, die noch nie in die zauberhaft Welt um Hogwarts eingetaucht sind – ein echtes Muss. Also, Zauberstäbe rausholen, den Umhang umwerfen und schnell noch die wichtigsten Zaubersprüche auswendig lernen. Los geht es in der Hornburger Marienkirche um 20 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, Kostüme werden selbstverständlich gerne gesehen. ad