Wo man gestern nur hinschaute, überall sah man fleißige Helfer in Gräben, Straßen und Feldwegen. So geschehen auch in der Einheitsgemeinde. Alle strotzten vor Motivation, die durch das sonnenreiche Wetter noch verstärkt wurde. Ausgerüstet mit Schaufeln, Besen, Schubkarren, Pieken und Eimern trafen sich alle, um sich an der Aktion zu beteiligen. Ulrich Schwarze (cremlingen.online) und Thomas Macke von Rewe-Marktleiter an der Cremlinger Hauptstraße hatten zu dem Dorfputz verstärkt aufgerufen – und waren sehr erfolgreich. Laut ihnen beteiligten sich die Dörfer Abbenrode, Cremlingen, Destedt, Gardessen, Klein Schöppenstedt und Weddel. Für alle fand dann am Mittag eine kleine Dankeschön-Feier auf dem Parkplatz von Macke statt. Er lud zu Bratwurst und Getränken ein. Für die Jüngsten stellte er obendrein eine Hüpfburg auf. Viele nahmen dorthin ihr Sammelgut mit. Die Anzahl der Müllsäcke geht wohl in die Hunderte – eine traurige Bilanz, wie zu erwarten war. Dosen, Plastiktüten, Taschentücher, Flaschen, Zigaretten, Pappen noch und nöcher.

In Cremlingen trafen wir die Jugendfeuerwehr an, die sich die Hauptstraße, Kirche, Ehlerbergstraße und Turnhalle vornahm. Jugendwart Nico Johann war mit seiner Gruppe stark vertreten. Mit dabei war auch die Lebenshilfe aus Cremlingen. Erstaunliches berichtete die Frauenfastnachtsgruppe. „Wir waren zu neunt und einem Hund unterwegs“, sagten Katharina Hagemann, Sandra Schröder sowie Astrid Birke. Mit Musik und Bollerwagen zogen sie los, waren unter anderem im Neubaugebiet. Ihre Bilanz: 15 Säcke mit Baumüll. „Dass die Leute, die hier bauen, ihren Müll so entsorgen, macht uns schon sprachlos“, meinten sie und ergänzten, auch nächstes Jahr wieder mithelfen zu wollen. Anette Pörtner organisierte die Aktion in Klein Schöppenstedt. „Wir fanden ein Bügelbrett, Styropor, Spraydosen und Radkappen. Es hat sich echt gelohnt, mit so viel haben wir nicht gerechnet“, erklärte sie. Vor allem außerhalb der Ortschaft waren sie auf viel Unrat gestoßen. „Plastik ohne Ende.“ Ortsbürgermeister Burkhard Wittberg freute sich in Gardessen über 29 motivierte Bürger. Er musste auch eine unschöne Erfahrung an den Feldwegen machen. „Wir fanden anderthalb Kofferraum voller Flaschen.“ Nicht selten gab‘s bei den Mitstreitern nur ein ungläubiges Kopfschütteln über ihren Fund. Ein paar Inlineskater und Fahrradteile machten obendrein wütend. Über 27 Helfer freute sich die Ortschefin aus Hemkenrode. „Wir haben den Gedenkstein gesäubert, die Regenrinne des Feuerwehrhaus vom Laub befreit“, zählte Anja Hantelmann auf. Zudem waren die Helfer am Bolzplatz und beim Basketballfeld aktiv. Einige räumten das DGH auf oder schnitten die Buchsbäume an der Kirche. Bernhard Brockmann freute sich in Abbenrode über eine große Kinderschar. Allerdings, sein Unmut: „Wir haben in allen Straßen richtig viele Tempotaschentücher gefunden. Als würde jemand bewusst rein schnauben und sie liegenlassen.“ Auch in Destedt traf „Schaufenster“ bei der Rundreise Helfer an. Hier und dort wurden Grünstreifen von Unrat befreit, Büsche beschnitten und Blumen gepflanzt. Ein paar fleißige Einwohner sorgten am Lindenplatz für Ordnung.

Stefan Thiele, allgemeiner Vertreter des Bürgermeister, dankte für den Einsatz. Er war indes negativ beeindruckt, was alles gefunden wurde. „Jeder muss sich einmal an die eigene Nase fassen, ob das alles sein muss. Der Umweltschutz war noch nie so wichtig, wie heute.“ Er appellierte an die Leute und hoffte, dass die Müllsammelstellen auch benutzt werden. Jeder sollte sich einmal Gedanken machen, schließlich sind auch die Annahmestelle für Sperrmüll kostenlos. „Wenn jeder  mehr darauf achten würde, bräuchten wir solche Umwelttage nicht“, sagte Thiele am Ende. Recht hatte er.