Bereits das gemeinsame Treffen auf dem Bötelschen Hof war sehr herzlich. „Ich bin noch nie auf einem Trecker mit Gummiwagen auf Strohballen mitgefahren“, sagten später einige der Teilnehmer an der Fahrt entlang der ehemaligen Grenze zwischen Hornburg und Mattierzoll. Es handelte sich dabei am vergangen Sonntagnachmittag um den Besuch einer polnischen Delegation aus Wresnia.

Nach der herzlichen Begrüßung der polnischen und der deutschen Gäste auf dem Bötelschen Hof durch Landrätin Christiana Steinbrügge, den Hedeperaner Bürgermeister Andreas Bötel und die Mitorganisatorin Monika Bötel von der Arbeitsgemeinschaft (AG) der Seniorenkreise im Landkreis Wolfenbüttel (LK), ging es voller Freude los. Mit Trecker und zwei Anhängern führte der Weg ins Große Bruch.

Am Grenzübersichtspunkt in Mattierzoll angekommen, wurde viel über die Situation im geteilten Deutschland, speziell hier unmittelbar an der Grenze, erzählt. Die Teilnehmer waren begeistert von der Gestaltung der historischen Stätte der ehemaligen Grenze von Mattierzoll nach Hessen. Natürlich gab es dort am 19. November 1989, also vor 30 Jahren, unendliche Freude über die Grenzöffnung. Wieder zurück in Hedeper, zeigten anschließend Dr. Walter Bosse und Ehefrau Inge den sehr interessierten Teilnehmern ihre alte, renovierte Windmühle und ihr Wohnhaus in Hedeper. Ein gemütliches Abendessen mit Vorführungen auf dem Hof Bötel rundete den Tag ab, wobei einige deutsch-polnische Freundschaften geschlossen wurden.  Der Austausch war von der Arbeitsgemeinschaft der Seniorenkreise, dem Seniorenbeirat der Stadt Wolfenbüttel und Andree Wilhelm vom Landkreis Wolfenbüttel organisiert worden. Das Austauschprojekt besteht seit zehn Jahren und wird vom Landkreis gefördert.

„Der Nachmittag in Hedeper war der Abschluss einer viertägigen Partnerschaftsbegegnung zwischen älteren Menschen aus dem Landkreis Wolfenbüttel und aus Wrzesnia, unserem Partnerlandkreis in Polen“, betonte Landrätin Steinbrügge. Die gemeinsame Treckerfahrt zur ehemaligen deutsch-deutschen Grenze stieß auf großes Interesse, denn wir alle kennen noch ein durch den Eisernen Vorhang getrenntes Europa.

„Ein so unbeschwertes Treffen wie in Hedeper wäre früher nicht so einfach möglich gewesen“, sagte sie weiter. „Ein solcher Austausch ist eine gute Gelegenheit, mehr über das Leben im jeweils anderen Land zu erfahren und sich auf neue Sichtweisen und Erfahrungen einzulassen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede kennenzulernen. Ich freue mich über diese Partnerschaftsbegegnung und unsere internationalen Freundschaften. Über die vielen Jahre sind herzliche und dauerhafte Beziehungen zwischen den Menschen unserer beiden Kommunen entstanden“, lobte die Landrätin. „So wird Europa für die Menschen greifbar!“ Ein großer Dank gehe an die aktiven Seniorinnen und Senioren, die diesen Besuch so wunderbar vorbereitet hätten.