Karoline Vorlop gehört zu den besten Nachwuchs-Landwirtinnen der Bundesrepublik. Die 20-Jährige hatte sich für den Bundesentscheid des Berufswettbewerbes der deutschen Landjugend 2019 qualifiziert, der Anfang Juni in Herrsching (Bayern) ausgetragen wurde. In der ganzen Republik hatten sich bei den deutschen Meisterschaften der Agrarwirtschaft mehr als 10.000 junge Menschen miteinander gemessen. Beim Finale musste die junge Frau, die auf dem Spargelhof von Hans-Jürgen Werner den Beruf der Landwirtin erlernt, in Berufstheorie und -praxis ihre Kenntnisse beweisen. Auch ihr Allgemeinwissen – von Unfallschutz bis zu europäischen Hauptstädten – und ihre Präsentationsfähigkeiten wurden im Finale des 34. Berufswettbewerbs bewertet.

Auf landwirtschaftlichen Betrieben in Landsberg und Achselschwang war ihr analytischer Blick gefragt. Umgeben von Rindern nahm Karoline Vorlop nicht nur den Tierkomfort im Stall unter die Lupe, sondern kontrollierte auch einen fremden Getreideschlag auf Schädlinge und Krankheiten. Für die dritte praktische Aufgabe – das Geschicklichkeitsfahren mit moderner Erntetechnik – stieg sie auf einen Feldhäcksler um. Die Gielderin hielt den kritischen Blicken der Prüfer stand und vereinte am Ende 80,20 Punkte auf sich. Damit ist sie die zehntbeste Junglandwirtin in Ausbildung der Bundesrepublik – eine, die die Landwirtschaft der Zukunft gestalten kann, und es keine Minute bereut hat, beim Berufswettbewerb angetreten zu sein. In den fast vier Monaten seit Beginn habe sie viele Erfahrungen gesammelt, die sie persönlich voranbringen, sagt sie rückblickend. Als eine der Besten aus Niedersachsen ging es Karoline Vorlop weniger darum sich zu beweisen, als um den Blick über den Tellerrand. Der hat ihr nicht nur neues Wissen und Selbstbewusstsein gebracht, sondern auch ein Netzwerk, mit dem sich berufliche Herausforderungen – digital wie analog – besser meistern lassen.

Für die Ausbildung zur Landwirtin hatte sie sich entschieden, weil der Beruf so facettenreich ist und sie ein großes Interesse für den Einsatz moderner Verfahren hat. Jetzt sieht die junge Frau ihr berufliches Fernziel in „einem Studium der Agrarwissenschaften“. Hinzu kommen „diverse Praktika, um möglichst viel Berufserfahrung zu sammeln“. Eine Vorstellung, der sie mit dem erfolgreichen Abschneiden beim 34. Berufswettbewerb der deutschen Landjugend ein gutes Stück näher gekommen ist. Denn unter dem Wettbewerbsmotto „Grüne Berufe #landgemacht: Qualität. Vertrauen. Zukunft.“ hat sie bewiesen, dass sie Verantwortung übernehmen kann und will. Das gilt für Karoline Vorlop wie für jeden der Teilnehmer am Bundesentscheid, bei dem die Nachwuchsstars der Grünen Berufe am Start waren. Gemeinsam zeigten die angehenden Forst- und Tierwirte, die Landwirte, Hauswirtschafterinnen und Winzer, wie vielseitig, anspruchsvoll und modern ihre Berufe sind.

Der fachliche Wettstreit wurde erstmals 1953 veranstaltet. Er zählt zu den größten grünen Fort- und Weiterbildungsprojekten Europas und wird vom Bund der Deutschen Landjugend, dem Deutschen Bauern- und Deutschen LandFrauenverband mit ihren Landesverbänden sowie der Schorlemer Stiftung ausgerichtet. Vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert, lenkt das Fort- und Weiterbildungsprojekt den Blick der Öffentlichkeit auf die Grünen Berufe und die ländlichen Räume. Schirmherrin ist Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner.