Er ist ein verrückter Schulleiter. Aber einer, mit einem großen Herz für Kinder, auf den man stolz sein kann, dass man ihn hat. Mit einer Dudelsack-Performance („Amazing Graze“) hatte Ulli Kleinfeldt gleich zu Beginn eine Überraschung parat, die ankam. Bei der 60. Jubiläumsfeier am Freitag herrschte pures Sommerglück. Das Thermometer kletterte auf lockere 30 Grad. Schüler, Ehemalige, Eltern, Großeltern, Lehrer, ehemalige Mitarbeiter, Gäste und mehr – der Schulhof wurde rappelvoll.

Kleinfeldt dankte den vielen Helfern, die zum Gelingen des Schulfestes beitrugen. „Am 30. November 1959 wurde die Dorfgemeinschaftsschule Destedt eingeweiht“, erinnerte er.  In den 60 Jahren sei er der zehnte Schulleiter (seit 2013), erzählte er beim Rückblick. „1961 kam die Turnhalle und 1967 der Sportplatz dazu.“ Einige Etappen von Mittelpunkt-, über Volks-, Grund-, Volle Halbtagsschule bis hin zur jetzigen Form der Offenen Ganztagsschule (seit 2010) wurden durchlaufen. Kleinfeldt brachte es schließlich auf den Punkt: „Wir sind eine richtig tolle Schule!“ Großen Dank sprach er seinem Kollegium aus, die den 160 Mädchen und Jungen Lesen, Schreiben und das Einmalseins beibringen. Die frauendominierende Schar sei laut ihm mit großer Motivation im täglichen Einsatz. Dann war da noch Peter Gonser. „19 Jahre lang war er bis 2015 der Hausmeister.“ Und obwohl er im Ruhestand ist und es einen Nachfolger gibt, kann man doch auf ihn noch nicht so richtig verzichten, hilft er doch ab und zu noch gerne aus. „Viele Schüler hielten ihn immer für den Schulleiter, weil er so beliebt ist“, fügte er an und würdigte Katharina Schiepeck – die Sekretärin seit 2004 – und Christine Hartig als Ganztagskoordinatorin. Lob bekam auch die Verwaltung und Politik ab. „Danke, dass Sie mit dem Steuergeld so gut umgehen und kräftig in Schulen und Kitas investieren, sodass diese in einem guten Zustand sind“, sagte Kleinfeldt und legte gleich nach: „Hier wird in der Gemeinde nicht auf Sparflamme gefahren.“

Dr. Diethelm Krause-Hotopp, stellvertretender Gemeindebürgermeister, hatte auch passende Worte im Gepäck. Seine Frage in die Runde: „Wer geht hier eigentlich alles gerne zur Schule?“ Und zack – da gingen alle Hände hoch. Fröhlich gratulierte er zu den Film- und Musicalpreisen, die Kleinfeldt zuhauf mit den AGs abräumt. Auch berichtete er, dass die Gemeinde an dem Schulstandort festhalte. „Viele beneiden uns für das System der Offenen Ganztagsschule“, meinte er und gab zu, dass es auch etwas kostet. Eine halbe Million Euro habe die Gemeinde zuletzt mehr in die drei OGS gesteckt. Für 200.000 Euro sei die WC-Anlage in Destedt saniert worden. Neue Möbel gab‘s zudem für 75.000 Euro. Und in Kürze soll eine PV-Anlage auf der Turnhalle grünen Strom produzieren. Krause-Hotopp: „Bildung ist uns wichtig. Die gibt es nicht für lau. Deshalb machen wir das gerne.“ Unter den Gästen befand sich Eugen Hartwig, ein Lehrer der ersten Stunde von 1960. Er erzählte von der damaligen Zeit mit einer Anekdote. So musste er eine Klasse mit 44 Schülern unterrichten. „Es war eine schöne Zeit.“ Sabine Rauls lehrte von 1962 bis 2002 und unterhielt sich ebenfalls mit vielen Ehemaligen, zudem Rita Curland (1992 bis 2016) und Heike Pakschies (1973 bis 2003). Karin Jeschke (1998 bis 2015) wurde für ihren zweimaligen Einsatz als kommissarische Schulleiterin gedankt.

Mit Musik und Spielen, einer Tombola, Fotowänden, Rundgängen und vielen Erinnerungen wurde die Feier zu einer runden Sache. Der Auftritt vom Profimusiker Timo Scharf, dessen Karriere quasi in der Schulaula begann, begeisterte genauso wie die Disko, mit der die Feier abends zu Ende ging.