Während sich die eine Hälfte in der Dorfkirche zur Andacht traf, wartete die andere Schar schon auf dem Hof der Familie Hantelmann zum Startsignal. Annette Jordan und Anneliese Müller vom Kirchenvorstand gestalteten die kurze Messe für den verhinderten Pfarrer Thomas Posten. Beide erzählten von dem frommen Martin der biblischen Geschichte. Am Freitagabend lebte die Laternen-Traditionen in Hemkenrode wieder auf. Kalt war es, weshalb sich viele noch um die große Feuerschale stellten und ein paar Wärmestrahlen einfingen. Anja (Ortsbürgermeisterin) und Michael Hantelmann hießen alle auf ihrem gemütlichen Grundstück willkommen, das sich für solche Festivitäten bereits bestens bewährt hat.
Dann war es irgendwann endlich soweit. Die Ortschefin und der Wehrleiter Tobias Breske gaben das Zeichen. Auch die Mitglieder der Jugendfeuerwehr zeigten sich erneut in großer Zahl und marschierten mit Fackeln vorne weg.
Musikalisch unterstützt wurden die Laternengänger vom Akkordeon Jugendorchester aus Destedt. „Wir teilen uns heute wieder auf, einige sind in Hötzum beim Umzug“, berichtete Dirigentin Annika Böttcher. Was wären die vielen schönen Martinsumzüge in der Cremlinger und Sickter Region in den Novembertagen nur ohne die Akkordeon-Spieler? Sicherlich um einiges ärmer.
Die Tradition richtet sich natürlich besonders an den Nachwuchs. Die kamen mit Laternen, in denen zu Hauf schon LED-Lämpchen „brannten“. Etwa 30 Knirpse waren mit Mama, Papa, Opa oder Oma gekommen, um mit ihren bunten Motiven einmal bergauf und bergab in der Dunkelheit zu ziehen. Für den Fußmarsch verteilte die Ortsbürgermeisterin dann noch kleine Liederheftchen, damit das Mitsingen noch besser klappte. „Seit über 20 Jahren gehört der Laternenumzug zum Dorfleben dazu“, hob Anja Hantelmann an der steilen Joseph-Schnuch-Straße hervor und freute sich über den abermaligen guten Zuspruch.
Ziel des gemütlichen Fußmarsches war wieder der Anfangspunkt. In der Hantelmannschen Scheune erholten sich alle von den frostigen Temperaturen. Die Feuerwehr bot Kinderpunsch, Glühwein und Bratwurst an. Und wie zu Beginn war auch am Ende die Feuerschale wieder dicht umlagert.