Der Park von Schloss Hedwigsburg bekommt ein neues Baumgewand. Franziska Bennecke, deren Familie seit Generationen im Besitz des ehemaligen Sommersitzes von Hedwig von Brandenburg, Frau von Herzog Julius, ist, lässt die Parkanlage für rund 160.000 Euro sanieren. Genauer gesagt, wird die Lindenallee und der Schneckenberg neu gestaltet. Hierzu mussten die rund 200 Jahre alten Linden gefällt werden. Dies sei aber dringend nötig gewesen, erklärt Franziska Bennecke. Denn die Bäume waren marode, teilweise hohl und drohten umzustürzen. 150 junge Linden wurden inzwischen nachgepflanzt und säumen zukünftig den Weg zur „Frommen Johanna“, die am Ende der vierreihigen Lindenallee auf einem Sockel thront. „Wir haben uns bei der Neugestaltung an die Vorgaben gehalten und an der Lindenallee auch wieder Linden gepflanzt. Der Schneckenberg hatte früher Hainbuchen und auch jetzt wieder“, erklärt Franziska Bennecke während eines Rundgangs durch die Anlage.

Zum einen wollte man die Allee auch wieder so gestalten, wie sie war, zum anderen musste Franziska Bennecke sich an die Voraussetzungen für die Förderung halten. Die Umgestaltung wird nämlich auch durch verschiedene Stiftungen und Fonds finanziert. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Niedersächsische Gesellschaft zur Erhaltung historischer Gärten, die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, das Niedersächsische Amt für Denkmalpflege und der Zukunftsfonds Asse unterstützen bei der Sanierung. Bis zum Ende des Monats sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. „Natürlich ist das stark vom Wetter abhängig“, weiß die Landwirtin. Einige Arbeiten sind noch zu erledigen, nachdem die Allee und auch der Schneckenberg nun saniert worden sind. Nach Abschluss der Arbeiten ist der Park und auch die Lindenallee und auch der Schneckenberg wieder für Besucher passierbar. „Der Park ist schon so lange, wie er in Besitz unserer Familie ist, für die Öffentlichkeit zugänglich. Das wird auch so bleiben. Ich finde, so etwas muss man teilen“, sagt Franziska Bennecke und weiß, dass ein Großteil des 19 Hektar großen Parks gerne für Wanderungen und Spaziergänge genutzt wird. Und nicht nur das: Die Kissenbrücker packen auch bei der Pflege jedes Jahr kräftig mit an. Gemeinsam werden die Bäume der „Liebesallee“, seitlich der Lindenallee, gestutzt und gepflegt.

Wie wichtig es ist, den Park zu sanieren, zeigte sich laut Franziska Bennecke auch an den Reaktion verschiedener Experten, die sie befragte. Alle hätten das Gelände als historisch bedeutend bezeichnet und eine Sanierung für gut und wichtig befunden, sagt sie. Die Geschichte der Parkanlage und des gesamten Geländes ist nur noch zu erahnen. Von der einstigen Sommerresidenz von Hedwig von Brandensburg ist nichts mehr übrig geblieben, außer einige Mauerreste. Das 1587 erbaute Lustschloss wurde im zweiten Weltkrieg vollständig zerbombt. Nachdem das Anwesen mehrmals den Besitzer wechselte, ging es schließlich 1932 in den Besitz der Familie Bennecke. Heute dient es als Wohnsitz und als landwirtschaftlicher Betrieb.