Zur Podiumsdiskussion „Organspende – Wie finde ich zu (m)einer Position?“ lud der Hospizverein Wolfenbüttel gestern Abend in den Ratssaal ins Rathaus ein. Zur Klärung und Orientierung bezüglich des Themas Organspende in Deutschland lieferte der Verein vielseitige Meinungen und Ansichten. Es ging dabei nicht um ein Ja oder Nein, Pro oder Contra oder darum mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Vielmehr sollten Fragen geklärt und die Zuhörenden zum Thema Organspende aufgeklärt sowie informiert und dabei verschiedene Standpunkte aufgezeigt werden.

Ziel der Veranstaltung sollte die aktive Auseinandersetzung der Bürger mit der Thematik Organspende sowie die persönliche Entscheidungsfindung auf fachlich fundierter Basis sein. „Wir wollen wertfrei diskutieren, neutral informieren und das Thema aus der Tabuzone holen“, fasste Dr. Cornelia Axmann, Transplantationsbeauftrage vom Klinikum Wolfenbüttel, bei der Diskussion zusammen. Wichtig sei vor allem auch, und in dem Punkt waren sich die Diskussionsteilnehmer einig, auch ein „Nein“ zur Organspende zu akzeptieren und niemandem ein schlechtes Gewissen einzureden. Es sei aber wichtig, über diese Dinge zu sprechen und sich persönlich zu entscheiden, damit nicht die Angehörigen eine solche Entscheidung treffen müssten.

Unter der Moderation von Armin Maus, Chefredakteur der „Braunschweiger Zeitung“ diskutierten am Abend auf dem Podium Dr. Cornelia Axmann (Transplantationsbeauftragte des Klinikums Wolfenbüttel), Ulrich Kreutzberg (Hospizarbeit Braunschweig), Karl Möller (Lebendspender) sowie Volkmar Schmuck (Krankenhaus-Seelsorger).

Dr. Cornelia Axmann hielt zu Beginn der Veranstaltung einen Impulsvortrag und lieferte damit die Wissensgrundlage zur Diskussion. Sie beantwortete in ihrem Referat Fragen wie: Was ist eine Organspende und was eine Gewebespende? Wie verläuft eine Transplantation? Warum werden Organspender gebraucht? Wie sehen die Zahlen der Spender aus? Welche Voraussetzung müssen für eine Organspende erfüllt werden? In der anschließenden Diskussion kamen unterschiedliche Meinungen zusammen und verschiedenste Standpunkte wurden beleuchtet. Positive Aspekte einer Organspende aber auch die Risiken wurden aufgeführt. Zudem wurden Fragen und Anregungen aus dem Publikum direkt in die Diskussion integriert. Eine lebendige und vielseitige Podiumsdiskussion konnte das Thema ganzheitlich betrachten. Eine Veranstaltung, die viele Besucher ins Rathaus lockte und für viele sicherlich zur fachlich fundierten Entscheidungsfindung beitragen konnte.