Am Dienstag legte die pro familia Beratungsstelle in Wolfenbüttel den Bericht für das Jahr 2018 vor. Dieser zeige, so Stellenleiterin Gabriele Lehner, dass im vergangenen Jahr etwas weniger Beratungen erfolgt seien.

Insgesamt wurden 728 Beratungen durchgeführt. Davon entfielen 122 Beratungen auf die gesetzlich vorgeschriebene Schwangerschaftskonfliktberatung, 399 auf die Begleitung vor, während und nach einer Schwangerschaft, 144 auf den Bereich Familienplanung, Paar- und Sexualberatung, sowie 63 auf die sexualpädagogische Gruppenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Es fanden 426 Einzelgespräche und 239 Beratungen mit Paaren statt. Die rückläufigen Zahlen seien aber damit zu erklären, so Lehner, dass es sowohl personelle Veränderungen gab, als auch in der statistischen Erfassung.  Die Nachfrage nach den  Angeboten der pro familia Beratungsstelle Wolfenbüttel sei weiterhin sehr gut.

Die Schwangerschaftskonfliktberatung nahmen im vergangenen Jahr meist Frauen im Alter zwischen 27 und 39 Jahren in Anspruch. Nur zweimal wurden im vergangenen Jahr Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren beraten.

Im Bereich der Prävention konnten wieder die Projekte „Ziggy zeigt Zähhne“, ein Präventionsangebot für dritte und vierte Klassen der Grundschulen und das Projekt „Elternschaft lernen“ in Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe Wolfenbüttel e.V. erfolgreich durchgeführt werden. Weiter sei man im Rahmen der Schwangerenberatung mit dem Städtischen Klinikum Wolfenbüttel eine Kooperation eingegangen. Eine Mitarbeiterin der Beratungsstelle ist bei den monatlich stattfindenden Kreisssaalführungen anwesend und informiert die Teilnehmenden über Unterstützungsmöglichkeiten und Beratungen, die „rund um Schwangerschaft und Geburt“ von Bedeutung sein könnten. Ein weiteres Thema, mit dem man sich in der Beratungsstelle auseinandergesetzt habe, sei die, politische Diskussionen zum Paragraphen 219a StGB, der das Werbeverbot für den Schwangerschaftsabbruch regelt. Neben unterschiedlichen Parteiengliederungen fordert auch pro familia die ersatzlose Streichung dieses Paragraphen.

Im Februar war die Beratungsstelle an der Organisation und Ausführung des Fachtages „Ganz schön aufgeklärt?! Sexuelle Bildung zwischen Einschulung und Erwachsen werden“ im Kultur- und Kommunikationszentrum Brunsviga in Braunschweig beteiligt. Mit etwa 100 Teilnehmenden aus verschiedenen Institutionen sei die Veranstaltung ein großer Erfolg gewesen.

Das Jahr 2018 sei außerdem von vielen, unterschiedlichen kleinen und großen Ereignissen geprägt gewesen, so Gabriele Lehner. So feierte man im April das 40-jährige Jubiläum der Beratungsstelle in den Räumen der historischen Kommisse. Der feierliche Rahmen bildete auch gleichzeitig den Auftakt zur Ausstellung „Lebenslust“ der Malerin Ilona Nolte. In kraftvollen Farben stellt die Künstlerin in ihren Gemälden kleine Szenen aus dem Alltag alter Menschen dar und zaubert damit schnell ein Schmunzeln auf die Gesichter der Betrachter.

Auch personell gab es im vergangenen Jahr einige Veränderungen So beendete Maren Schmielau am 30. August erfolgreich ihr zweijähriges Berufspraktikum in der Beratungsstelle. Sie war in den Arbeitsbereichen sexuelle Bildung und Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung tätig.

Zum 31. Dezember wurde die langjährige Kollegin Monika Hartwig nach 33 1/2 Berufsjahren verabschiedet. Für die Beratungsstelle bedeute ihr Weggang den Verlust von reichlich Fachkompetenz und großem persönlichen Einsatz, betonte Gabriele Lehner. Für Monika Hartmann übernahm am 1. Februar Peggy Bellmann. Die Sozialarbeiterin ist im Bereich Beratung – Sexuelle Bildung tätig.