Mit besonderen Aktionen beteiligt sich das Schloss Museum Wolfenbüttel am kommenden Sonnabend, 21. September, ab 18 Uhr an der 10. Wolfenbütteler Kulturnacht. Den Rahmen der Veranstaltung im Museum bildet die Sonderausstellung „Eine Tafel für Anna Amalia – Sonngard Marcks inszeniert ein sinnliches Mahl ohne Speisen“, die bis zum 6. Januar 2020 im Museum zu sehen ist. Das europaweit auftretende Schattentheater Vagantei Erhardt spielt im Theatersaal des Schlosses zu jeder halben Stunde Szenen des Stückes „Dr. Faustus“.

„Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin Sonngard Marcks hat über viele Monate einmalige Keramiken geschaffen, die sich mit dem Wolfenbütteler Schloss, den barocken Räumlichkeiten und der in der Welfenresidenz geborenen Herzogin Anna Amalia zu Braunschweig und Lüneburg auseinandersetzen“, erklärt Dr. Sandra Donner, Leiterin des Museums Wolfenbüttel, und ergänzt: „Die Ausstellung ist eine kleine Liebeserklärung und ein Kompliment an das Wolfenbütteler Schloss und natürlich an Anna Amalia, eine faszinierende Regentin, Mäzenin und Liebhaberin der schönen Künste und der Gelehrsamkeit.“ Zu jeder vollen Stunde besteht die Gelegenheit, mit der Künstlerin Sonngard Marcks ins Gespräch zu kommen.

In das zeitgenössische Thema des Silhouttierens gewinnen die Besucher einen Einblick, indem sie in einem eigens eingerichteten Kabinett die einmalige Möglichkeit haben, in einem Silhouettierstuhl Platz zu nehmen und ein eigenes Schattenbild anzufertigen. Den Stuhl hat das Museum Wolfenbüttel nach einem historischen Vorbild nachbauen lassen.

„Auch am Weimarer Hof wurde eifrig silhouettiert. Zahlreiche Schattenbildnisse von Anna Amalia und der Hofgesellschaft sind überliefert. Sogar Goethe fertigte Schattenbilder und Scherenschnitte“, berichtet Cortina Teichmann, Mitarbeiterin des Museums Wolfenbüttel.

In der 10. Wolfenbütteler Kulturnacht tritt im Schloss Museum Wolfenbüttel eines der renommiertesten Schattentheater Deutschlands auf. Das Schattentheater Vagantei Erhardt führt im Theatersaal einmal stündlich besondere Szenen des berühmten Stückes „Dr. Faustus“ auf.

Im 18. und 19. Jahrhundert erfreute sich das Schattenspiel, ursprünglich in Asien beheimatet, in ganz Europa immer größerer Beliebtheit. Es verbreitete sich über italienische Wandertheatergruppen. Auch der Dichter Johann Wolfgang von Goethe schrieb Stücke für das Schattentheater und anlässlich seines 32. Geburtstages wurde ein Schattenspiel – allerdings mit lebenden Figuren – aufgeführt.

Wie aus dem Programm des Schattentheaters Vagantei Erhardt hervorgeht, basiert die Geschichte von Doktor Faustus auf einer realen Person, die in Baden wirkte und wohl durch eine Explosion ums Leben kam. Die Grundlagen für das Theaterstück liegen in der „Historia von Dr. Johannes Faustus“ (1587).

Termine

Künstlergespräch mit Sonngard Marcks: 18 Uhr, 19 Uhr, 20 Uhr, 21 Uhr.

Vorstellungen des Schattentheaters Vagantei Erhardt: 18.30 Uhr, 19.30 Uhr, 20.30 Uhr.

Silhouttieren im Stuhl: jederzeit möglich.

Der Eintritt ist frei. Letzter Einlass: 21.30 Uhr.