Die Junggesellen sind wahrlich karnevalsverrückt. Erst wird den gesamten Februar mit den Cremlinger Gruppen zusammen gefeiert, um sich dann quasi warm gemacht zu haben für die eigene Sause Anfang März. Ganz nach dem Motto: Das beste kommt zum Schluss. Die heiße Endphase der aktuellen Session ist für die Karnevalisten bereits Mitte Januar eingeläutet worden. Die 23 Männer bereiten derzeit ihre Party vor.
„Dazu gehört natürlich auch der Wagenbau“, freute sich Vorsitzender Andre Haberland mit seinen Jungs. Ihr handwerkliches Treffen am Wochenende war lebendig. Bei reichlich Pullenbier baute die Junge Gesellschaft gleich an zwei Motivwagen. Zollstöcke und Hämmer wurden zu Flaschenöffnern. Schnell wurde allerdings deutlich, dass es Regeln gibt. Tom Helgermann notierte die Anwesenheit. „Wer unentschuldigt fehlt, muss eine Kiste mitbringen“, meinte er und freute sich über das „u“, das er in eine Spalte eintragen konnte.
Früh aus den Federn zu kommen, scheint für die Junggesellen in der Session nicht immer einfach zu sein, gab Andre Haberland zu. Er war am Vorabend mit dem Kartenvorverkauf dran und schaute wohl zu tief ins Glas. „Wenn man im Vorstand ist, besucht man natürlich auch die anderen Orte“, lachte er. Laut ihm machten die Veltheimer wohl schon immer den regionalen Abschluss mit ihren Feiern. Sie orientieren sich am Rosenmontag. „Und je nach dem, wann der ist, kann die Karnevalszeit schon echt hart werden.“ Matjes, saure Gurken, Brühe und viel Obst sind da gefragt.
Zurück zum Wagenbau. In Veltheim bauen sechs Gruppen an Motiven. Auf dem Hof von Christian Sell und in Scheunen von Alexander von Veltheim finden sie reichlich Platz. „Wir erneuern gerade auch unseren Prinzenwagen“, so Stellvertreter Felix Schrader. Von ihm werfen Prinz Kevin Grußendorf und Till Lukas Klockenthör dann die Bollchen herab. „Alle fünf Jahre kriegt er ein neues Outfit.“ Seit dem Sommer waren einige Mitglieder tätig.“ Wie er aussieht, darf noch nicht verraten werden. „Erst beim Umzug wird er präsentiert“, ergänzte Schrader. Doch so viel: An den Seiten befinden sich Dachziegeln und bei unserem Besuch standen Malerarbeiten an. Der zweite Motivwagen ist ihrem 2017 verstorbenen Mitglied gewidmet. „Es ist eine fahrende Kneipe in Fachwerkoptik – unser Lindenhof“, beschrieb Schrader. „Der Wagen soll jedes Jahr zur Erinnerung mitfahren“, erklärte Haberland und ergänzte, dass alle Veltheimer Wagen nicht beim Braunschweiger Schoduvel mitfahren. Das habe einerseits finanzielle Gründe und liege außerdem immer am gleichen Termin. „Wir stecken unsere Energie lieber in den eigenen Ort“, schob er nach.
Mit reichlich Energie und Tatendrang geht es schließlich auch bei der Kindermaskerade am 2. März ab 15 Uhr zu. Dann können die kleinen Gäste ihre Narrenkappe im Lindenhof aufsetzen und Bonbons in ihre Taschen sammeln. Der große Maskenball beginnt um 20.11 Uhr mit DJ Deluxe. Gespannt wird der Auftritt der Sängerknaben erwartet. Ebenfalls die Till-Rede soll die Lachmuskulatur fordern. Am nächsten Morgen geht‘s für die Junggesellen schon ab 7.30 Uhr weiter, schließlich fahren die Wagen auch durch Klein Veltheim. Die geschlechtergetrennten Büttenfrühstücke finden jeweils ab 13 Uhr im Lindenhof statt. „Eintrittskarten sind noch erhältlich“, so Haberland.