Die große Feier war eigentlich im September geplant. Ein Gemeindefest mit Gottesdienst, ein gemütliches Beisammensein mit der großen Kita-Familie, Spiele, Leckereien und mehr. Doch aus bekannten Gründen fiel auch diese Veranstaltung aus. Stolz ist die kirchliche Einrichtung dennoch auf das, was in den vergangenen 60 Jahren entstanden ist, auch wenn man die Freude jetzt nicht in der Art teilen konnte, wie man es gerne getan hätte.

„Die Planungen beendeten wir im Frühjahr relativ schnell, als Corona losging“, sagte Anke Niehus. Seit 20 Jahren leitet sie die Kita „Ohezwerge“. Und auch ihr Dienstjubiläum wurde von der Pandemie durchkreuzt. „Der jetzige Kindergarten wurde 1960 in einem Neubau am Sportplatz eingerichtet“, erzählte sie. Doch bereits 1942 gab es in Veltheim/Ohe einen Kindergarten. Zu dem Zeitpunkt befand sich die Einrichtung im Pfarrhaus. Beliebt war die Kita von Anfang an. 1973 etwa gab es eine lange Warteliste. Eltern mussten mit mehrjähriger Wartezeit rechnen. Und so kam es, dass 1997 ein Anbau folgte und seit 2002 die obere Etage genutzt werden kann. „Die Kita bietet jetzt Platz für 45 Kinder. Darunter befindet sich eine Krippengruppe“, fügte die Leiterin beim Besuch hinzu.

Derzeit ist der Alltag für die Knirpse und die neun pädagogischen Fachkräfte alles andere als einfach. Die Gruppen dürfen Corona-bedingt nicht gemeinsam basteln, spielen und essen. „Das ist wirklich eine tägliche Herausforderung“, bezog sich Niehus auf die für November geltenden Einschränkungen. Aus diesem Grund sagte die Kita auch das Laternenfest ab, das ursprünglich für den morgigen Montag geplant war. „Laternen bastelten wir natürlich trotzdem“, sagte sie. Einige Mädchen und Jungen zeigten sie beim Gruppenfoto. Auch dabei mussten wir auf die Gruppentrennung achten. „Es kommen auch wieder bessere Zeiten“, sagte sie und sprach damit wohl vielen aus dem Herzen.

Schließlich erinnerte sich die Kita- Chefin an das Dorfjubiläum 2010 mit der 850-Jahrfeier. Ein Fest, das ihr besonders in Erinnerung blieb. „Wir waren bei der Planung von Beginn an eingebunden und haben uns in der Kita intensiv mit dem Thema ,Mittelalter‘ beschäftigt und viel gebastelt. Auch gab es damals einen Festumzug und wir waren mit einem eigenen Wagen dabei, der von einem Trecker gezogen wurde, den wir zuvor schmückten. Till Eulenspiegel war ebenfalls dabei. Das war für uns alle sehr aufregend“, führte Niehus aus. Zudem erinnerte sie sich an die Momente mit der ehemaligen geschäftsführenden Pfarrerin Angelika Meiners. „Sie hat die Gottesdienste immer liebevoll geleitet.“ So wurde in der Kita auch mal eine Taufe mit einer Puppe gefeiert, um alles kindgerecht zu erklären. Als kirchliche Einrichtung orientieren sie sich an den Feiertagen. Ostern, Himmelfahrt, Erntedank, St. Martin, Weihnachten. Themen würden situativ erarbeitet, um früh mit dem Lernen zu beginnen.

Seit kurzem führt Pfarrer Ulf Stoischeck die Geschäfte. Wichtig war ihr, dem Kirchenvorstand um Lars Dittmann zu danken. Politik und Kommune ließ sie aber auch nicht aus. „Vor einiger Zeit wurde das Außengelände erweitert und zu einem naturnahen Spielplatz umgestaltet“, sagte sie. Die Wünsche der Kita würden demnach gehört.

Und dass sich die Eltern mit einbringen, darüber war Niehus sowieso voll des Lobes. Das fing an, als die Kita im Frühjahr schließen musste und lediglich für den Notbetrieb geöffnet war. „Die Eltern waren sehr rücksichtsvoll, brachten sich mit großen Engagement ein.“ So halfen sich alle gegenseitig in dieser schwierigen Zeit. Aber auch bei der Jubiläumsplanung wirkten sie mit. Ein Spielemobil samt Hüpfburg und eine Tombola hätten sie aufgebaut und betreut.

So richtig stolz war Niehus aber noch über eine ganz andere Leistung: Auf den Namen der Kita. Ganz zu Anfang gab es noch keinen. Eltern sammelten Ideen, sodass erst auf deren Wirken hin und Jahre später erst die „Ohezwerge“ entstanden sind.