Viele Kinder in Stadt und Landkreis sowie in ganz Deutschland waren am vergangenen Wochenende wieder zur Sternsinger-Aktion unterwegs und besuchten Bürger sowie Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, um ihnen den Segen Gottes zu bringen. Nach ihrer feierlichen Aussendung am 4. Januar sind die Mädchen und Jungen durch die Gemeinde zu knapp 200 Privathaushalten aufgebrochen. Am 6. Januar zogen sie dann weiter zu verschiedenen Institutionen der Stadt und besuchten u.a. das Rathaus, einige Kindertagesstätten und die Alten- und Pflegeheime. Sie sangen im Busterminal und in der Suppenküche und brachten die Segenswünsche ins Landkreisgebäude.

Auch „Schaufenster” war wieder eine der Stationen, die in diesem Jahr von rund 55 Wolfenbütteler Kindern im Alter von fünf bis 15 Jahren im Stadtgebiet besucht wurden. Da sich die Sternsinger der Pfarrei St. Petrus aufgeteilt hatten, erschienen diesmal nur vier Kinder mit ihren beiden Betreuern am Großen Zimmerhof. Aber sie machten ihre Sache sehr gut, sangen ein Lied und berichteten vom
diesjährigen Motto „Frieden – im Libanon und weltweit”. Das Drei-Königs-Singen gibt es schon sehr lange. Viele Kinder machen bei dieser Aktion mit. Der 6. Januar ist der Feiertag der Heiligen Drei Könige. Und das Drei-Königs-Singen findet rund um diesen Tag statt. Gemeinsam mit ihren jugendlichen und erwachsenen Begleitpersonen haben sich die Sternsinger aus Wolfenbüttel gut auf ihre Aufgabe vorbereitet. Sie kennen die Nöte und Probleme von Kindern rund um den Globus und sorgen mit ihrem Engagement für die Linderung von Not in zahlreichen Projektorten. „Segen bringen, Segen sein“ heißt das alljährliche Leitwort der Aktion, die 1959 erstmals gestartet wurde. Inzwischen ist das Dreikönigssingen die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder in Not engagieren. Bundesweit machen sich auch in diesem Jahr wieder rund 300.000 Sternsinger auf den Weg, um sich für Kinder in der Welt einzusetzen.

Im vorigen Jahr hatten die Mädchen und Jungen bundesweit mehr als 50,2 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Ernährung, soziale Integration und Nothilfe. Die Aktion wird getragen vom Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). In der Zeit vor und nach dem Feiertag verkleiden sich Mädchen und Jungen als Könige. Sie gehen von Haus zu Haus und sammeln Geld für arme Kinder. Sie singen ein Lied über die Geburt Jesu und bringen den Segen in die Häuser und Wohnungen. In Deutschland beteiligen sich rund 300.000 Kinder.

In diesem Jahr geht es beim Drei-Königs-Singen um Frieden für Kinder – im Libanon und weltweit. Kinder geflüchteter Familien stehen diesmal im Mittelpunkt der Aktion. Sie gehören zu den Menschen, die stark benachteiligt sind. Durch die Kriegssituation in ihrem Heimatland müssen sie ihr Zuhause verlassen und kommen in ein neues, fremdes Land, müssen in Flüchtlingslagern unter prekären Bedingungen leben, oft ohne Strom und fließendes Wasser. Aber es gibt auch jedes Jahr ein Beispiel-Land – diesmal der Libanon. Die Stern-Singer lernen etwas über die Kinder in diesem Land. Dadurch können sie besser verstehen, warum sie Stern-Singen gehen. Im Flüchtlingslager in der Bekaa-Ebene im Libanon leben viele Familien, die vor dem Krieg in ihrer Heimat Syrien fliehen mussten. Insgesamt leben dort über 300.000 Menschen in einfachen, selbstgebauten Hütten – oft ohne Schutz vor Kälte und Regen. Gemeinsam mit dem Jesuiten-Flüchtlingsdienst werden in der Bekaa-Ebene Zentren eröffnet mit Unterricht und Freizeitangeboten für die Flüchtlingskinder. Dort soll ihnen ein Stück Normalität und Stabilität zurückgegeben werden. Viele Kinder lernen erst dort, was Frieden bedeutet. Zum Schluss ihres Besuchs beim „ Schaufenster”-Team schrieben die Sternsinger die Formel 20*C+M+B+19 mit einer gesegneten Kreide an die Eingangstür. Die Formel C+B+M steht für das lateinische „Christus mansionem benedicat“ und bedeutet „Christus segne dieses Haus“, dazu kommt die jeweilige Jahreszahl.