Die Freiwilligenagentur Jugend-Soziales-Sport e.V. bietet an, für Menschen, die während der Corona-Kontaktsperren Unterstützung brauchen, unbürokratisch und kostenlos Hilfe zu finden. Dazu hat sie eine Vermittlungsbörse eingerichtet, bei der sich Hilfsbedürftige ebenso melden können wie hilfsbereite Freiwillige.
Hervorzuheben ist, dass sich das ausschließlich ehrenamtliche Angebot nicht nur an Menschen richtet, die derzeit nicht das Haus verlassen können (wie zum Beispiel Menschen mit Beeinträchtigungen und ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger), sondern ausdrücklich auch an bestimmte Berufstätige. Menschen zum Beispiel, die in Pflegeberufen arbeiten, sind im direkten Kontakt mit Personen aus der Risikogruppe und müssen deshalb auch besonders geschützt werden. Die anstrengende Schichtarbeit stellt sie dabei vor besondere Herausforderungen. Das kann zum Beispiel eine alleinerziehende Altenpflegerin sein, die es nicht mehr rechtzeitig in den Supermarkt schafft, bevor dieser leergekauft ist. Auch Krankenschwestern haben oft erst nach Dienstschluss Zeit, wenn die Läden schon längst geschlossen haben. Das gleiche gilt aber auch für Eltern im Homeoffice, die mit ihren schulpflichtigen Kindern vor der Herausforderung stehen, ihren Alltag und Beruf im eigenen Wohnzimmer unter einen Hut zu bekommen. Großen Bedarf an Unterstützung gibt es übrigens auch im Therapiezentrum in Königslutter.
Hier ist es an allen, auch den unermüdlichen Helfern zu helfen, also Menschen die in medizinischen Einrichtungen, in der Pflege oder im Schichtsystem arbeiten. Die Freiwilligenagentur bietet daher die Möglichkeit an, sich in der kontaktlosen Einkaufshilfe zu engagieren. Ein weiteres Angebot sind die Telefon-Omas. Eltern mit schulpflichtigen Kindern dürfen sich gerne bei der Freiwilligenagentur melden, damit Menschen gefunden werden, die am Telefon oder über Anbieter wie Skype die Kinder für einen gewissen Zeitraum beschäftigen. Denn soziale Distanz ist besonders für Alleinstehende und Alleinerziehende eine große Herausforderung.
Das Angebot besteht nunmehr schon seit zwei Wochen. Die Rückmeldungen derjenigen, die schon vermittelt worden sind, ist sehr positiv, denn auch wenn kein direkter Kontakt entsteht, fördert die Telefon- und Online-Kommunikation das psychische Wohlbefinden, wie Sonja Hensel bestätigen kann: “Ich bin gerne Oma und das zur Zeit über Webcam und am Telefon. Wir unterhalten uns oder singen und malen miteinander. Oft lese ich auch einfach ein paar Geschichten vor.” Karolin Pfarr, die in der Einkaufshilfe tätig ist, ergänzt: “Wenn ich älteren und kranken Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann, bereitet mir das einen schönen Tag.”
Alle weiteren Informationen finden Interessierte auf der Website der Freiwilligenagentur (www.freiwillig-engagiert.de) oder unter den Telefonnummern 05331/902626 und 05331/9920920. Eine Kontaktaufnahme ist auch per Email möglich: info.wf@freiwilig-engagiert.de.