Gleich drei Kräne ragen momentan am Städtischen Klinikum in die Höhe. Bis Mitte 2021 wird an mehreren Punkten gebaut. Dafür investiert das Klinikum mindestens 15 Millionen Euro in Neubauten und Sanierungen. 9,8 Millionen Euro erhält das Krankenhaus dabei vom Land Niedersachsen.
„Trotz der baulichen Maßnahmen läuft der Krankenhausbetrieb natürlich weiter wie gewohnt“, erklärt Axel Burghardt, Geschäftsführer des Klinikums. So herrscht auf dem Dach der Zentralen Aufnahme seit einigen Wochen reger Betrieb. Hier entsteht der neue Zentral-OP mit vier OP-Sälen, also einem mehr als bisher. Der Neubau war nötig, da vor allem die Raumhöhe im jetzigen OP-Bereich nicht ausreicht, um technische Geräte problemlos an der Decke anzubringen. Dies ist bei einer modernen OP-Einrichtung jedoch zwingend notwendig.
Ein Umbau der bestehenden Räumlichkeiten, die selbstverständlich stets modernisiert wurden in den vergangenen Jahrzehnten, war aus Platzgründen nicht möglich. „Der neue Zentral-OP wird mit modernster Technik ausgestattet sein“, blickt Burghardt voraus. Mit einer Fertigstellung rechnet der Geschäftsführer, wenn alles so läuft wie geplant, Mitte 2021. Die Nachnutzung des alten OP-Trakts ist bereits geklärt. So zieht die EKG- und Endoskopie-Abteilung in die größeren Räumlichkeiten um. Darüber hinaus soll auch der Bereitschaftsdienst vom größeren Raumangebot profitieren.
Dem neuen Zentral-OP wird abschließend noch eine Klimazentrale aufgesetzt, welche unter anderem die Luftver- und -entsorgung regelt. Nicht nur im vorderen Bereich, sondern auch auf dem nördlichen Seitenflügel des Klinikums entsteht derzeit ein weiteres Stockwerk. Hier werden in naher Zukunft zwölf zusätzliche Betten für die geburtshilfliche Abteilung untergebracht. In den vergangenen zwei Jahren kamen im Städtischen Klinikum jeweils über 900 Babys zur Welt – Tendenz steigend. Eine Vergrößerung der Abteilung lag daher nahe.
Auch in der zweiten Etage des Klinikums herrscht derzeit reger Betrieb. „Hier wird eine Doppelstation saniert. Aus den Dreibettzimmern werden Zweibettzimmmer mit Nasszelle inklusive Dusche“, erklärt Burghardt. Die Bettenanzahl reduziert sich dadurch von 84 auf 40 Betten. Gleichzeitig wird eine ehemalige, vor Jahren stillgelegte Station wieder hergerichtet, so dass die fehlenden Betten wieder ausgeglichen werden.
Darüber hinaus laufen auch die Bauarbeiten am zweiten Ärztehaus auf dem Gelände des Klinikums weiter. Nachdem die Bodenplatte bereits gegossen wurde, laufen derzeit die Maurerarbeiten. Vier Etagen des sechsstöckigen Gebäudes wird das Klinikum ankaufen. Dabei wird das Erdgeschoss sowie die erste Etage an einen externen Anbieter vermietet. Hier soll eine solitäre Kurzzeit- sowie eine Tagespflege etabliert werden. Des Weiteren wird die multimodale Schmerztherapie des Klinikums und die Betriebsarztpraxis für den Konzern Stadt Wolfenbüttel in das zweite Ärztehaus einziehen.