Der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, hat am vergangenen Mittwoch in einem offiziellen Festakt das Museum Wolfenbüttel mit dem Museumsgütesiegel Niedersachsen und Bremen ausgezeichnet. Am Donnerstag verkündete auch das Rathaus in einem Pressegespräch die frohe Botschaft.
In den vergangenen zwei Jahren hatten sich die Mitarbeiter des Schloss Museums und des Bürger Museums intensiv auf diese Zertifizierung vorbereitet, erklärte Dr. Sandra Donner, Leiterin des Museums Wolfenbüttel. „Die Teilnahme am Museumsgütesiegel war für das Museum Wolfenbüttel nach den großen Veränderungen der letzten Jahre ideal, um Umbrüche zu händeln, neue Ideen umzusetzen, Altes aufzuarbeiten und Innovationen auszuprobieren. Die Anerkennung unserer Arbeit durch die Verleihung des Museumsgütesiegels hat das gesamte Museumsteam sehr erfreut, bestätigt und beflügelt“, so die Museumsleiterin und betont, dass vor allem der heute freie wissenschaftliche Mitarbeiter Sebastian Mönnich viel Arbeit und Zeit in das Sigel investierte. Er hat als Volontär im Museum den Zertifizierungsprozess maßgeblich begleitet. Während des arbeitsintensiven Prozesses wurden Strukturen hinterfragt, Arbeitsabläufe analysiert und angepasst. Der Lohn für diese Anstrengungen ist nicht nur die Auszeichnung mit dem Museumsgütesiegel, sondern vielmehr die Erkenntnis, wie die Weiterentwicklung des Hauses gelingen kann, unterstrich Alexandra Hupp als Leiterin des Kulturbüros.
Das Siegel steht für Qualität, Innovation und Kundenorientierung und wird jährlich Museen verliehen, die die Standards des deutschen Museumsbundes in vorbildlicher Weise umsetzen. Gemeinsam mit Dr. Johannes Janssen, Stiftungsdirektor Niedersächsische Sparkassenstiftung, und der VGH-Stiftung sowie Prof. Dr. Rolf Wiese, Vorsitzender des Museumsverbandes für Niedersachsen und Bremen e.V., überreichte Minister Thümler die Urkunden und Plaketten in der Niedersächsischen Sparkassenstiftung Hannover an sechs Museen. „Es ist schön zu sehen, dass sich die Museen auch im dreizehnten Jahrgang so zahlreich um die Qualitätsauszeichnung beworben haben. Das Gütesiegel steht weithin sichtbar für die herausragende Arbeit, die unsere Museen in Niedersachsen und Bremen leisten. Gleichzeitig ist es Ansporn, weiterhin zukunftsorientierte Konzepte zu entwickeln und umzusetzen, damit die Besucherinnen und Besucher sie immer wieder neu erleben können“, so Kulturminister Thümler.
Nicht ausruhen
„Wir werden uns sicherlich nicht auf dieser Auszeichnung ausruhen“, betonte Bürgermeister Thomas Pink. „Ein Museum ist mehr als der Ort, an dem Objekte gezeigt werden, hier wird politische Bildung geleistet“, so Pink und dankte allen Beteiligten für die Arbeit, die zum Erreichen dieser Auszeichnung geleistet wurde. Auch weiterhin werde es im Schloss Museum und im Bürger Museum vielfältige Angebote – von der Ausstellung bis hin zum Vortrag – geben. Natürlich stehe in Wolfenbüttel auch die Politik hinter dem Bereich Kultur und auch für deren Engagement sei das Siegel ein Zeichen der Würdigung.
Ausgezeichnet mit dem aktuellen Musemsgütesiegel, das bis 2026 gültig ist, wurden in der niedersächsischen Landeshauptstadt: NATUREUM Niederelbe, Balje; das Schifffahrtsmuseum der oldenburgischen Unterweser in Brake; das Staatliche Naturhistorische Museum, Braunschweig; das Krankenhaus-Museum Bremen; das Ostpreußische Landesmuseum, Lüneburg; das Museum Wolfenbüttel und die Große Kunstschau Worpswede. Drei der sieben Museen sind „Neulinge“ und haben sich zum ersten Mal um die Auszeichnung beworben, so auch das Museum Wolfenbüttel. Getragen wird die Qualitätsauszeichnung vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Niedersächsischen Sparkassenstiftung sowie dem Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e.V. Die drei Partner haben das Projekt 2006 gemeinsam initiiert und die Qualifikation seitdem 133 Mal vergeben. Durch regelmäßig stattfindende Evaluationen soll sichergestellt werden, dass die Teilnahmebedingungen für die Museen weiter attraktiv gehalten und die Anforderungen aktualisiert werden. Die Museen der Stadt Wolfenbüttel dürfen das Siegel nun für sieben Jahre tragen. Danach muss erneut überprüft werden, ob die Standards gehalten oder gar verbessert werden konnten.