Pfarrer Hermann Meerheimb konnte sich am Sonntag über einen gut besuchten Gottesdienst freuen. In der Johannes-Baptista-Kirche begann der Neujahrsempfang. „Wir bitten um Gottes reichen Segen für das neue Jahr“, sagte er eingangs. An der Orgel saß Linea Kalinowski. Unter der Leitung von Arved Damrow musizierte auch der Posaunenchor. Neben der Kirchengemeinde hatten die Vertreter aus Politik, Vereinen und Vereinigungen aus den fünf Orten Bansleben, Dettum, Mönchevahlberg, Hachum und Weferlingen eingeladen.
Im Rahmen der kirchlichen Neuordnung verkündete Meerheimb die Gründung des Pfarrverbandes Schöppenstedt-Nord. Der neue Pfarrverband setze sich jetzt aus den Kirchengemeinden Markus am Elm Evessen, Dahlum, Watzum, Dreieinigkeit zu Schöppenstedt und der Kirchengemeinde Martin-Luther Dettum zusammen. Zu einem Gründungsgottesdienst, gehalten von Propst Martin Fiedler, am 26. Januar in Sankt Stephanus Schöppenstedt (10.30 Uhr) lud er herzlich ein. „Der Gottesdienst heute bietet eine gute Gelegenheit zum Rückblick – auf die Arbeit in der Gemeinde und darüber hinaus“, sagte der Pfarrer und warb auch zur Mitarbeit. Er meinte, dass man durch Gottes Hilfe darauf vertrauen dürfe, dass es ein gutes Jahr werde. Auch ein paar Zahlen wurden bekannt gegeben. 13 Taufen, vier Konfirmationen, vier Trauungen, eine goldene und eine diamantene Hochzeit wurden 2019 gefeiert. Meerheimb verlas jeden einzelnen Namen, gedachte in Fürbitten. „Wir konnten glückliche Menschen sehen, die durch die Taufe in die Gemeinschaft der Christenheit aufgenommen wurde.“ Auch der Kirchenvorstandsvorsitzende Dieter Rösler brachte sich ein und sagte: „Mögen die Paare aneinander festhalten, in guten wie in schlechten Tagen.“
Das Liedergut war modern gewählt. „Morgenlicht leuchtet“, „Gott gab uns Atem“ und „Ins Wasser fällt ein Stein“ konnte man gut mitsingen. In der Predigt ging Meerheimb auf die Jahreslosung ein. „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ aus dem Markus-Evangelium. Zweifel im Leben zu haben, das gehöre dazu. „Menschen sind immer auf der Suche nach Orientierung“, führte er aus. Das Bekenntnis sei zugleich ein Hilfeschrei. „Es gibt immer wieder Zeiten, in denen die Kraft Jesu, sein konkretes Eingreifen vermisst werde, Zeiten, in denen der Glaube wanke. Und dann gebe es Zeiten, in denen man herausgefordert werde, über seine Möglichkeiten hinauszuwachsen“, predigte er.
Nach der lebendigen Messe lud Meerheimb in die Pastorendiele ein. Dort verriet er, dass es sein letzter Empfang gewesen sei. „Im Oktober gehe ich in den Ruhestand. Die Stelle wird neu ausgeschrieben“, erkläre er. Rösler hob indes das Sektglas, stieß mit den Gästen auf das neue Jahr an. In der Küche standen elf große Suppentöpfe und andere Köstlichkeiten zum Verzehr bereit.
Evessens Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnete Dunja Kreiser nutzte den Anlass, um aktuelle politische Themen anzusprechen. Umwelt- und Klimaschutz, Studie zur Mikroplastik, 5G-Teststrecke bei Cremlingen – um nur einige Themen zu nennen. Bewussteres Leben lag ihr aber auch am Herzen. „Mehrwegdosen an der Fleischereitheke, unverpacktes Einkaufen“, empfahl sie.
Dettums Bürgermeister Konrad Gramatte meinte: „Es war ein turbulentes Jahr.“ Hochwasser und andere Hürden forderten 2019 die Bürger heraus. Es habe aber gezeigt, dass man zusammenhalte. Bei den Pflichtaufgaben komme man voran. „Wir werden uns jetzt nach und nach um die Sanierung von Brücken kümmern. Ein Dorfflohmarkt kam gut an, eine Wiederholung sei geplant. Zudem rücke das Baugebiet hinterm Freibad näher. „Dettum ist ein Ort, in dem man sich wohlfühlt“, unterstrich Gramatte zum Schluss.