Die Medizin verändert sich, und das gilt auch für diagnostische Verfahren. Somit müssen sich auch medizinische Praxen stets verändern, um auf dem Laufenden zu bleiben. So erklärt sich die jüngste Investition des Radiologie-Zentrums Nordharz (RZNH) in Wolfenbüttel, Monplaisir 3. „Wir haben ein neues Gerät zur Szintigraphie gekauft“, sagt Geschäftsführer Ingolf Senking. Für den Abbau der bisherigen Gamma-Kamera und den Einbau der neuen Technik wurden 400.000 Euro investiert. „Außerdem haben wir für diese Abteilung zwei neue Mitarbeiterinnen eingestellt“, schreibt er in einer Pressemitteilung des RZNH.
Damit beläuft sich Zahl der Angestellten nunmehr auf 100 an den Standorten Wolfenbüttel, Goslar, Bad Harzburg, Braunschweig und Clausthal-Zellerfeld. „Zum 1. August haben wir zudem sieben Auszubildende eingestellt“, sagt Senking nicht ohne Stolz. Und er sieht weiterem Wachstum entgegen. „Durch den Neubau unserer Verwaltung, in den wir einen siebenstelligen Betrag investieren, ziehen wir viele unserer Kräfte in Wolfenbüttel zusammen. Dadurch werden an anderen Standorten Räume frei, die wir für weitere Angebote nutzen können.“
Einen großen Schritt hin zum Komplettanbieter machte das Radiologie-Zentrum mit der Anschaffung der neuen Gammakamera Siemens Symbia Evo Excel. „Damit haben wir jetzt die volle Bandbreite bildgebender Diagnostik im Haus“, betont Dr. Katharina von Hof, neben Wilfried Anselms die zuständige Radiologin. Im Gegensatz zu CT und MRT durchlaufe der Patient in der Gamma-Kamera nicht ein Gerät, das ihn mit radiologischer Strahlung untersuche. „Hier strahlt vielmehr der Patient in gewissem Maße.“ Tatsächlich spritzen die Ärzte dem Patienten eine schwach radioaktive Substanz, die dann im Körper von der Kamera erfasst wird.
„Auf diese Weise untersuchen wir Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Herz, Niere und Knochen“, zählt Dr. von Hof auf. Überweisende Ärzte seien in erster Linie Orthopäden, Onkologen und Internisten. In diesem Zusammenhang freut sich Senking schon auf die Fertigstellung der neuen Verwaltungszentrale. „Dort ist ein Tagungsraum geplant, in dem wir schrittweise die Ärzte der Region über unser umfassendes Angebot informieren wollen.“ Immerhin gebe es eine Gamma-Kamera dieser Qualität nur selten in der Region, die nächste stehe in Braunschweig. „Schon jetzt haben wir eine Warteliste für Patienten von fünf Wochen.“
Antje Hornauer von Siemens übernahm die Einweisung der Mitarbeiterinnen in das neue Gerät, das sie vor allem wegen seiner hohen Foto-Empfindlichkeit lobte. „Die Ausbeute an Detailinformationen ist beeindruckend, es entstehen wirklich tolle Bilder.“ Diesen Punkt hebt auch Dr. von Hof hervor: „Insbesondere ergibt sich nun die Möglichkeit, diese Fotos mit den Aufnahmen von MRT und CT zu verheiraten, wie wir die Bildfusion nennen: Die Kombination mehrerer Aufnahmen ermöglicht die anatomische Zuordnung auf ganz neuem Niveau – das ist vor allem bei Knochen-Metastasen unheimlich hilfreich.“
Diese Kooperation verschiedener Abteilungen sei mittlerweile ein großer Vorteil des Radiologie-Zentrums Nordharz am Standort Wolfenbüttel, betont die Doppelfachärztin für Radiologie und Nuklearmedizin. „Die enge Vernetzung zwischen Computertomographie, Kernspintomographie und Röntgen-Diagnostik stellt sicher, dass die Patienten in ihrer Gesamtheit bei uns behandelt werden können.“ Geschäftsführer Senking formuliert das etwas plakativer: „Wir bringen die Großstadt nach Wolfenbüttel.“