Anlehnend an unseren Artikel aus der Osterausgabe „Ostersteine“ berichten nun weitere Leser von „Steinschlangen“, die im Augenblick Wolfenbüttel zieren und besonders in der jetzigen Situation eine schöne und bunte Abwechlsung darstellem. Hier kann nämlich jeder mitmachen, ohne die Auflagen zu verletzen. Und dennoch ist es möglich, einen Gruß zu schicken und so etwas wie eine „Kommunikation auf Abstand“ herbeizuführen.
Heute berichten die Mitglieder der Facebook-Gruppe „Okersteine“ über den steinigen Zeitvertreib, der schon eine ganze Weile in Wolfenbüttel herrscht. Auch „Schaufenster“ berichtete bereits über den Trend, der besonders jetzt noch einmal viele Fans gewinnt. Die Facebook-Gruppe „Okersteine“ hat mittlerweile über 5.000 Mitglieder. Ende vorigen Jahres fanden einige Mitglieder den ersten Okerstein und schlossen sich der Facebookgruppe an. Begeistert machte man sich auf die Suche nach Steinen und bemalte selber Steine, die dann ausgelegt werden konnten. Denn das sind Okersteine – sie werden ausgelegt, um die Welt ein bisschen bunter zu machen und um Freude zu spenden. Die Finder können ihre gefundenen Steine dann auf Facebook posten und wieder auslegen. Dabei hat eine Seite immer ein selbst gewähltes Motiv, die Rückseite ist mit der Steingruppe (hier Okersteine) beschriftet, außerdem mit dem Hinweis auf Facebook und die Bitte, es zu posten und wieder auszulegen. Inzwischen gibt es Gruppen im gesamten deutschen Raum.
Während der Corona-Zeit haben sich viele dazu entschieden, keine Steine auszulegen, weil es möglich ist, dass auch Steine den Virus weitergeben können, berichten Mitglieder der Gruppe. Deswegen fing irgendjemand an, Schlangen, beziehungsweise Ketten aus diesen Steinen zu legen. Zu Anfang einer Kette steht ein Hinweis darauf, dass es sich hier um ein Spiel handelt. Und es ist die Bitte vermerkt, dass die Steine liegen bleiben sollen, damit sich viele Menschen daran oder die Kette mit eigenen oder gefundenen Steinen erweitern können.
Seit dem 7. April gibt es nun auch in Wolfenbüttel zwei Steineketten. Eine am Rosenwall und eine zweite in der Räubergasse. Es ist zu beobachten, wie Menschen stehen bleiben und sich an den Steinen erfreuen. Mittlerweile besteht die Kette an der Räubergasse aus über 160 Steinen. Man darf also gespannt sein, wie lang sie noch werden wird. Die Gruppenmitglieder hoffen, dass noch viele bunte Steine dazu kommen und die Gruppe vor einem eventuell anstehenden Rasenschnitt informiert wird, damit die Steine eingesammelt werden oder zum Mitnehmen freigegeben werden können.
Es gibt mittlerweile in unserem Gebiet Schlangen in Meinersen, Vallstedt, Bettmar, Wolfsburg, Löhningen, Wendeburg, am Salzgittersee, Neubrück und Wedel. Fast täglich kommen weitere dazu.
Wer also Lust hat, etwas kreativ zu werden, darf sich an den Steinschlangen gerne beteiligen. Einfach den Stein bunt bemalen, einen Gruß drauf schreiben und an die vorhandenen Schlangen legen. Oder einfach eine neue Kette anfangen. Viel Spaß mit dem steinigen Hobby!