Sturmtief Sabine hat den Landkreis in den vergangenen Tagen ordentlich durchgepustet. Zwar gab es stürmische Phasen mit Hagel, Regen und Gewitter, doch die ganz schlimmen Orkanböen sind glücklicherweise ausgeblieben. Vorab klangen die Warnungen recht dramatisch, so dass man sich bei der Feuerwehr Wolfenbüttel auf das Schlimmste vorbereitet hatte. Denn der Wind hätte Potential haben können, größere Schäden anzurichten.

„Wir sind immer einsatzbereit und in der Lage, Unwetter-Ereignisse auch spontan professionell abzuarbeiten. Wenn wir aber rechtzeitig vorgewarnt werden – so wie dieses Mal – dann nutzen wir das natürlich, um nochmal ein paar Prozent auf unsere ohnehin hohe Leistungsfähigkeit draufzusatteln“, so Stadtbrandmeister Olaf Glaeske, „wie es uns dann schlussendlich erwischen wird und ob der Sturm wirklich so beherrschbar sein wird, wie wir es uns erhoffen – das kann natürlich noch niemand wirklich vorhersagen. Unsere Ortsfeuerwehren aber sind bereit, zum Wohle unserer Bürger“, erklärte Stadtbrandmeister Olaf Glaeske noch am Samstag.

Zahlreiche Einsätze 

Was dann kam, waren nicht die erwarteten Windspitzen der Stärke 9 bis 10 – glücklicherweise. Dennoch fielen in der Stadt Wolfenbüttel rund 20 unwetterbedingte Einsätze von Sonntag bis Montag, an. So begannen die Einsätze am Sonntagnachmittag. Im Ortsteil Adersheim stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus. Es folgten weitere Einsätze – so in Fümmelse, Wolfenbüttel, Salzdahlum und Linden. Für die Fümmelser Ortswehr galt es, an fünf Einsatzstellen Hilfe zu leisten. So lag am Thieder Weg ein größerer Ast, an der Straße Untere Dorfstraße stürzten Ziegel herab, die Nordstraße war Schauplatz eines durch den Sturm beschädigten Carports, drei weitere kleine Einsätze folgten. Die Ortswehr Salzdahlum rückte gemeinsam mit der Löschgruppe Atzum zur Beseitigung eines Sturmschadens aus. Der Lindener Ortsbrandmeister kontrollierte am Montagmittag noch eine vermeintlich schräg stehende Antenne. Weitaus mehr Einsätze waren in der Kernstadt zu verzeichnen. 14 Mal waren die Frauen und Männer der Wolfenbütteler Wehr seit Sonntag unterwegs. Das Spektrum der Tätigkeiten reichte vom Absichern mit Flatterband, dem Zersägen von umgestürzten Bäumen, dem Entfernen von durch den Wind zerstörten Jalousien, bis hin zum Abstreuen einer Ölspur. Kurios – ein von einer Anruferin erblickter Feuerschein entpuppte sich als wehende Fahne eines Spirituosenherstellers. Auch am Montag gab es noch einiges zu tun für die Feuerwehr. „Auch wenn die etwa 20 Einsätze natürlich ein anständiges Stück Arbeit für die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden unserer Freiwilligen Feuerwehren waren, hat es uns zum Glück bei weitem nicht so heftig erwischt, wie es von den Wetterexperten befürchtet wurde. Zum Vergleich: Der Sturm Friederike vor fast genau zwei Jahren bescherte den Feuerwehren in unserer Stadt etwa fünf Mal so viele Einsätze. Dennoch sind wir natürlich alle froh, wenn das extreme Wetter überstanden ist und wir alle wieder aufatmen können“, erklärte Glaeske.

Es bleibt ungemütlich

Auch für den heutigen Mittwoch kündigt der Deutsche Wetterdienst an, dass es stürmisch bleibt. Es können Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 55 km/h und 70 km/h auftreten.