Am Montag, 11. Oktober kamen die Kreistagsabgeordneten zur letzten Sitzung des 18. gewählten Kreistages im Cremlinger Event Center zusammen. Für rund 25 Kreistagsabgeordnete bedeutete die letzte Sitzung gleichzeitig den Abschied aus einem langjährigem Engagement im Kreistag des Landkreises Wolfenbüttel. 27 Abgeordnete wurden für ihr langjähriges Engagement im politischen Ehrenamt geehrt.
„Dieser Abschied ist ein guter Anlass für ein großes Dankeschön. Denn es ist ganz sicher nicht selbstverständlich, dass Menschen sich engagieren, ehrenamtlich, in ihrer Freizeit, nicht aus Eigennutz, sondern für die Gesellschaft, für die Nachbarschaft, für ein gutes Miteinander. Es ist nicht selbstverständlich, dass man Familie und Freunde warten lässt oder vertröstet, weil man selbst die Zeit braucht, um sich in ein Thema zu vertiefen, weil man wieder mal zur Sitzung eines Ausschusses oder des Kreistages muss“, sagte Landrätin Christiana Steinbrügge während ihrer Rede zur Verabschiedung und Ehrung der Kreistagsabgeordneten.
Die Landrätin ging in ihrer Rede auf den hohen Stellenwert des Ehrenamtes ein. „Wenn in unserer Gesellschaft über die Bedeutung des Ehrenamtes gesprochen wird, dann herrscht zumeist viel Einigkeit darüber, wie großartig dieses Engagement ist. Die Rede ist vom Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Und eigentlich müssten noch mehr Menschen ermutigen werden, sich zu engagieren, man sollte die vorhandenen Hürden beseitigen und die Rahmenbedingungen verbessern“, so Landrätin Steinbrügge.
Engagement für Kommunalpolitik kein „Ehrenamt zweiter Klasse“
Doch die generelle Wertschätzung für das Ehrenamt gelte leider nicht so uneingeschränkt für das kommunalpolitische Ehrenamt: „Da werden Kommunalpolitikerinnen und -politiker, die sich in ihrer Freizeit um ihre Gemeinde oder ihr Dorf kümmern, mit, wie es heißt „denen da oben“, in einen Topf geworfen. Sie erfahren oft nicht Wertschätzung und Respekt, sondern sie werden beschimpft, diskreditiert, manchmal sogar bedroht“, erklärte Steinbrügge.
Das dürfe nicht hingenommen werden, denn Kommunalpolitikerin oder Kommunalpolitiker seien keine „Ehrenamtlichen zweiter Klasse“.
„Wer das Engagement ehrenamtlicher Kommunalpolitikerinnen oder -politiker dadurch verächtlich macht, dass er ihnen unterstellt, nur Sprossen auf einer Karriereleiter erklimmen zu wollen oder wer meint, dass nur Parteiunabhängigkeit die einzige vernünftige Währung für die erfolgreiche Gestaltung der Zukunft ist, der fördert Politikverdrossenheit, erweist dem kommunalpolitischen Ehrenamt einen Bärendienst und schadet damit unserer Demokratie“, sagte Landrätin Steinbrügge.
Steinbrügge betonte die große Leistung der Kreistagsabgeordneten, die ihren Sachverstand, ihre Heimatverbundenheit, ihren Gestaltungswillen, ihre Zeit und ihre Leidenschaft im Kreistag eingebracht hätten. Dafür sei von Herzen zu danken.
25 Kreistagsabgeordnete wurden während der letzten Kreistagssitzung verabschiedet: Für die SPD sind es Martin Albinus, Katrin Brandes, Susanne Fahlbusch, Michael Hausmann, Dr. Heinrich Füchtjohann, Ruth Naumann, Bruno Polzin und Michael Sandte. Für die CDU: Dietmar Fricke, Wolfgang Gürtler, Elke Großer, Manfred Koch, Dirk Rautmann und Alexander von Veltheim. Für die AfD: Jürgen Barnstorf-Brandes, Klaus-Dieter Heid, Achim Nieder und Dr. Manfred Wolfrum. Von den GRÜNEN wurden verabschiedet: Holger Barkhau, Erhard Dette, Dr. Reinhard Gerndt und Hilmar Nagel. Hartmut Schulz und Arnfred Stoppok von den LINKEN sowie Thomas Fach von der FDP wurden ebenso verabschiedet.
Neuer Kreistag konstituiert sich am 15. November
Der 19. Kreistag wird am 15. November um 18 Uhr zu seiner konstituierenden Sitzung in der Wolfenbütteler Lindenhalle zusammenkommen.