Es ist ein Beitrag zur Artenvielfalt und Naturschutz: Landwirte und Jäger aus dem Landkreis Wolfenbüttel schaffen Blühflächen auf Feldern in der Feldflur. Schon kleine Flächen, bestellt mit einheimischen Blühpflanzenmischungen tragen dazu bei die Vielfalt an Insekten, Vögeln und Kleintieren in der Feldflur zu unterstützen. Im Rahmen der Förderinitiative „Lebensraumverbund Feldflur Niedersachsen“ fördert die Jägerschaft des Landkreises Wolfenbüttel Landwirte, die Flächen für Blühstreifen zur Verfügung stellen, bei der Beschaffung von Saatgut für diese Flächen; berichtet Dr. Andreas Müller Obmann für Naturschutz der Jägerschaft Wolfenbüttel. 

Hier arbeiten Jäger und Landwirte aus dem Landkreis Wolfenbüttel eng zusammen, um den Lebensraum für viele Charakterarten der Feldflur, wie dem Feldhasen, der Lerche, dem Kiebitz, dem Feldhamster, aber auch von Insekten, Reptilien und Amphibien, zu verbessern. Das mit Mitteln aus der Jagdabgabe des Landes Niedersachsen geförderte Projekt wird durch weitere Gelder der Jägerschaft Wolfenbüttel unterstützt. So war es diesem Jahr möglich mit Mitteln aus diesen beiden „Töpfen“ rund 830.000 Quadratmeter Fläche mit ein- bzw. mehrjährigen Blühstreifen zu bestellen. Diese Flächen, die die Landwirte bereitstellen, sind aus der Nutzung herausgenommen. Die Flächen bleiben in der Vegetationsphase und zum Teil darüber hinaus sich selbst überlassen. Sie dürfen in dieser Zeit weder befahren noch bearbeitet werden.

Damit sorgen Landwirte gemeinsam mit den Jägern dafür, dass die Lebensraumqualität für Säugetierarten, Amphibien und Insekten der Feldflur deutlich verbessert werden. Es werden Rückzugsorte, Brutbiotope, aber auch ökologische Vernetzungsstrukturen geschaffen, die nicht nur den Arten der Feldflur, sondern auch der Landwirtschaft zu Gute kommen können. Solche Blühflächen bzw. -streifen bilden natürliche Barrieren, die den Eintrag von Unkräutern in die Anbauflächen verhindern, den Schädlingsbefall reduzieren, dem Boden Zeit zur Regeneration geben und darüber hinaus einfach nur schön sind.

Die Jäger und Landwirte haben sich in ihrem Einsatz kontinuierlich Jahr für Jahr gesteigert. Waren es im ersten Jahr, 2018, 40 Hektar Fläche, – dieses Saatgut wurde im ersten Jahr ausschließlich von der Jägerschaft des Landkreises Wolfenbüttel finanziert -, sind es in diesem Jahr rund 83 Hektar, das sind 830.000 Quadratmeter, die für diese Maßnahme von den Landwirten zur Verfügung gestellt worden sind.

Ziel ist es noch mehr Flächen in Blühflächen umzuwandeln, als Nahrungsgrundlage für Insekten und Singvögel und Rückzugsorte für Feldhase, Rebhuhn und Reh und so aktiven Naturschutz zu betreiben von dem alle einen Vorteil haben. Als Saatgut kommen zu Einsatz:  Margerite, Buchweizen, Malve, Phacelia, Esparsette, Rotklee, Sonnenblumen, Steinklee, Borretsch, Ringelblumen, Markstammklee, Kamille.