Freude pur beim MTV. Der Verein hat einen neuen Vereinshelden in seinen eigenen Reihen. Der Vorstand überraschte kürzlich das Mitglied Lars Loest mit dieser besonderen Auszeichnung, die vom Landessportbund Niedersachsen ins Leben gerufen wurde. Mit der Kampagne sollen Menschen mit kurzfristigem, auch außergewöhnlich einmaligem oder immer wiederkehrendem Engagement außerhalb von Gremienarbeit in den Sportvereinen ausgezeichnet werden. Lars Loest ist mit zwölf Jahren dem MTV Schandelah-Gardessen beigetreten. Seitdem hat der 26-Jährige eine sportliche Karriere hingelegt. „Er machte ein Ausbildung zum Schiedsrichter und pfeift seit elf Jahren für den MTV“, lobte Vorsitzender Ingo Kuntze bei der Übergabe der Urkunde. Als Schiedsrichter steht er in der Bezirksliga im Bezirk Braunschweig auf dem Platz. „Das bedeutet von Gifhorn bis Hann. Münden“, freute sich der Geehrte. Britta Jubitz-Kuntze, die stellvertretende Vorsitzende, hatte ihn für diese Auszeichnung nominiert.

Als Jugendspieler fing Loest beim MTV an. Irgendwann trainierte er die A-Jugend und seit zwei Jahren leitet er nun die zweite Herren, die in der zweiten Nordharzklasse Staffel drei spielt. „Wir sind eine eingespielte, teamstarke und vor allem junge Truppe. Der Altersdurchschnitt liegt bei 23 Jahren“, hob er stolz hervor. Wenn er selbst auf dem Spielfeld steht, dann oft im Mittelfeld. „Fußball ist meine große Leidenschaft. Es ist auch schön eine Führungspersönlichkeit zu sein. Mir macht es Spaß, wenn ich etwas mit meinem Stil aufbauen und ein Team performen kann“, schilderte er sein Engagement.

Wenn er mal einen Spieler ermahnen oder gar vom Rasenplatz verweisen muss, kriege er natürlich auch Shitstorm ab, sagte er. „Als Spieler sagt man oft Dinge, die man hinterher mit etwas Abstand bereut“, meinte der Vereinsheld. Schmährufe nähmen seiner Einschätzung nach immer mehr zu. Teilweise machte er auch die Medien dafür verantwortlich. Sie würden dem Ganzen eine Plattform geben. Wenn er im schwarzen Trikot als Unparteiischer auf dem Platz steht und es zu solch einem Konflikt kommt, wolle er vermitteln, wenn es geht. „Es hilft viel, wenn man dann mit beiden Spielern redet, um die Lage zu entschärfen“, erklärte Loest. Dennoch wusste er als Fußballer natürlich auch, warum die Emotionen manches mal hochkochen. „Fußball ist Leidenschaft. Und manchmal muss man eben seinen Emotionen auch einfach mal freien Lauf lassen, wenn man Fußballfan ist und für seine Mannschaft kämpft und fiebert.“

Seine Urkunde, die vom Vorstandsvorsitzenden Reinhard Rawe des Landessportbundes signiert ist, erhielt bei ihm in der Vitrine einen Ehrenplatz. Bei der Übergabe gratulierten neben dem Ehepaar Kuntze auch Vorstandsmitglied Uwe Keddig und Ortsbürgermeisterin Ute Widow.