Seit kurzem können am Gymnasium im Schloss das Wetter und seine Entwicklung genau beobachtet werden: eine neue Messstation auf dem Dach des ‚Spiegelschlosses‘ liefert durchgehend aktuelle und langfristige Informationen über das Wetter. Ein besonderer Vorzug dabei ist, dass die gemessenen Wetterdaten direkt in den Unterricht eingebunden werden können. Seit langem schon steht die Thematik Wetter und Klima besonders in den Klassenstufen 5, 7 und 12 auf dem Unterrichtsplan, aber auch in den anderen Jahrgängen findet sie sich wieder.

„Wollen wir dafür nicht eine schuleigene Wetterstation installieren?“ hatte Sabine Fuß, Erdkundelehrerin am Gymnasium im Schloss, angeregt. Und die Idee wurde von ihrer Fachgruppe begeistert aufgenommen. Die Lehrerinnen und Lehrer der Fachgruppe realisierten diese Idee mit viel Engagement: Schließlich ist es ein wesentliches Ziel des Erdkunde-Unterrichts, Schülerinnen und Schüler für die Wetter-Thematik zu sensibilisieren und Zusammenhänge bewusst zu machen. So weiß und merkt beispielsweise jeder, dass sich die gemessene Temperatur von der gefühlten erheblich unterscheiden kann, besonders, wenn noch der Windchill-Effekt hinzukommt. Aber warum ist das so, und welche Mechanismen wirken dabei? Das kann von den Schülern aufgrund der Messdaten der Station nun erforscht werden.

Auch Datenvergleiche sind sinn- und wertvoll: Wolfenbüttel stellt für einen Großteil der Schülerschaft des GiS den Lebensmittelpunkt dar. Die genaue Beobachtung des eigenen, regionalen Klimas ermöglicht fundierte Vergleiche mit anderen Klimazonen, die die Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs dann z.B. im Klimahaus in Bremerhaven durchführen werden. 

Die Daten, die die neue Wetterstation sammelt, sind durch ein Fenster auf dem Schulhof für Schüler und Lehrer einsehbar. Aber auch auf der Homepage des GiS kann man sich online über das aktuelle Wetter informieren, so dass die Informationen der Station allen zugute kommen können, die es interessiert. Eine langfristige Speicherung der Daten ist vorgesehen, damit Wetterdaten über einen langen Erfassungszeitraum zu Klimadaten werden. Dafür können sie auch an den weltweiten Messnetzverbund privater und öffentlicher Wetterstationen AWEKAS weitergeleitet werden. 

Die Kosten der neuen Station wurden von der Fachgruppe Erdkunde getragen, doch es braucht viel ehrenamtlichen Einsatz, um sie am Laufen zu halten. Die Mitglieder der Fachgruppe, allen voran Sabine Fuß, wissen um den Wert der neuen Anlage und werden sich um sie kümmern.