Allerorten fanden kürzlich Erinnerungen statt und wurden Presseberichte gedruckt: Exakt vor einem halben Jahr hatte sich die Flutkatastrophe im Ahrtal und den angrenzenden Regionen ereignet. Aus ganz Deutschland eilten damals Helfer in die betroffenen Gemeinden, und auch dringend benötigte Ausrüstung wurde aus allen Bundesländern in den Westen transportiert.

So standen im Juli vergangenen Jahres die Unternehmerfamilie Mast und ihre Stiftungen dem DRK bei der bedarfsorientierten Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter in das Krisengebiet zur Seite. Nun konnte durch ihre großzügige Unterstützung auch die Ersatzbeschaffung der zum Einsatz gekommenen Aggregate realisiert werden. Die Hilfslieferung, die seinerzeit aus der Region Braunschweig erst nach Hannover und von dort ins Ahrtal verschickt wurde, fand nun in Wolfenbüttel am Exer ihren runden Abschluss.

„Im Sommer hatten wir die benachbarten Kreisverbände gebeten, ihre vorhandenen Notstrom- Aggregate zu spenden“, berichtete jetzt der Wolfenbütteler Kreisbereitschaftsleiter Heiner Schumacher. Immerhin sechs Stück kamen zusammen: Außer Wolfenbüttel (2) schickten Gifhorn, Helmstedt, Goslar und Braunschweig-Salzgitter jeweils ein Gerät. Die Wolfenbütteler Feuerwehr beteiligte sich mit dreien dieser Stromerzeuger an der Sammlung. „Wir haben dann alles per Lastwagen zum DRK nach Hannover gebracht, ein Sammeltransport fuhr die Geräte weiter ins Ahrtal“, erklärte Schumacher weiter.

Vor ein paar Tagen trafen nun neue Geräte am Exer ein. Auch die unbürokratische Anschaffung der Ersatz-Aggregate hatten die Unternehmerfamilie Mast und ihre Stiftungen ermöglicht. „Wir sind sehr dankbar, dass so die im Katastrophenfall dringend benötigten Geräte mit fast 103.000 Euro finanziert wurden.“ Von allen beteiligten DRK-Verbänden waren Delegationen nach Wolfenbüttel gekommen, um sich ihr Gerät abzuholen. Die Feuerwehr bekommt ihre drei Aggregate in wenigen Tagen ebenfalls – auch hier dank großzügiger Unterstützung.

Allerdings gab es beim Kauf eine unerwartete Hürde zu meistern, erzählte Heiko Salfeld, Gruppenführer beim Wolfenbütteler DRK. Er hat die Organisation der Geräte federführend übernommen und sich um alle Details gekümmert. Als Landesbeauftragter für Technik und Sicherheit berät Salfeld die Landesbereitschaftsleitung beim DRK. Er meint: „Es ist kaum zu glauben, was für Lieferzeiten diese Aggregate im Moment haben.“ Das Rote Kreuz sei jedenfalls froh, nun wieder auf den kompletten Ausrüstungsstand zurückgreifen zu können. Auf die alten Geräte aus dem Ahrtal zu warten, sei zudem zwecklos. „Entweder sie laufen durch die hohe Beanspruchung nicht mehr – oder sie laufen noch und werden also auch noch eingesetzt.“

Thomas Stoch als Vertreter des Vorstands bedankte sich bei den Bereitschaften für ihre spontane Hilfsbereitschaft im Sommer. „Wir haben viel gehört von dem tollen Zusammenhalt der betroffenen Menschen und der Helfer im Ahrtal“, sagte er. Doch vor allem die schnelle Hilfe und die gute Zusammenarbeit rund um Wolfenbüttel zeige, was für ein starker und leistungsfähiger Verband das DRK sei.