Alles hat am Freitag gepasst, nur eines nicht. Und das war die vierte Strophe von dem Lied „Ich geh mit meiner Laterne“, das fröhlich und lautstark gesungen wurde. In dieser Strophe heißt es: „Mein Licht ist aus, wir gehn nach Haus, rabimmel, rabammel, rabumm.“ Denn so viele Laternen, Ketten, Kerzen und Co. wie beim 20. Lichterfest leuchteten, war da nichts aus und eigentlich wollte auch niemand so wirklich nach Hause gehen. Die Auflage des Lichterfestes war wieder so ein starker Magnet, dass es auf dem Gelände beim Dorfplatz später richtig brummte. Ortsbrandmeister Karsten Wolff freute sich auf halber Strecke und meinte: „Diesmal ist richtig viel los.“ Das lag sicherlich an dem guten Wetter, der allgemeinen Laune wieder unter Menschen zu sein und auch an der starken Werbung zuvor im „Schaufenster“. Wolff versicherte, dass die Ortswehr genügend Bratwürstchen und Krakauer parat hat. An dem Stand war der Ansturm beim Ausklang enorm. Gute 25 Meter war die Schlange lang. Das Team drehte den Gaumenschmaus auf dem Rost im Akkord. Die kleinen und großen Besucherinnen und Besucher hatten nach dem anderthalbstündigen Fußmarsch offensichtlich Kohldampf. Daneben gab es auch einen regelrechten „Run“ auf Hotdogs und Kürbissuppe. Mehrere hundert Besuchende zog die Veranstaltung an, die stets am ersten Freitag im November stattfindet.
Los ging es diesmal im Oberdorf von der Straßenkreuzung Über dem Heisterbeeke/Wendelbergweg. Dort begrüßte Kita-Leiterin Claudia Simon: „Wir sind auf die Kooperation mit der Feuerwehr sehr, sehr stolz.“ Endlich sei nach zweijähriger Corona-Pause dieses Lichterfest wieder möglich gewesen. Simon freute sich, dass seit 20 Jahren Evesser Einwohner ihre Häuser und Straßenzüge in ein buntes Lichterkleid hüllen. Das merkte man auch gleich vor der Hausnummer 33 beim Start. Der Gartenzaun, die Einfahrt, es war ein toller Anblick. Von der T-Kreuzung aus konnte man sogar die weitentfernten Windkraftanlagen in Sachsen-Anhalt blinken sehen, als würden sie dazugehören.
Simon weiter: „Unser Lichterfest ist mittlerweile weit im Landkreis bekannt.“ Die Kita-Leiterin dankte den Musikern des Akkordeon Jugendorchesters aus Destedt für die schönen Martinslieder. „Bei dem langen Fußmarsch ist das nicht leicht, die ganze Zeit die zehn Kilogramm schweren Instrumente vor sich her zu tragen.“ Mit ihrem Schifferklavier reihten sich gleich hinter der Kinderfeuerwehr ein, die mit Leuchtstäben farbenfroh auf sich aufmerksam machten. Mitglieder der Jugendwehr standen mit Wachsfackeln in der Kurve der Bertramstraße Spalier. Dort merkte man erst so richtig, wie lang doch die Schlange tatsächlich war.
Am Dorfplatz nahm die Geselligkeit mit der Zeit so richtig Fahrt auf. Wie voll es wurde, sah man am besten aus dem Fenster des Obergeschosses vom Gerätehaus. Eine Etage tiefer in der Fahrzeughalle wurde es dann aber auch noch kuschelig eng. Die Kita zeigte ein Puppenspiel. „Thomas Lauterbach und Angelika Joosten haben es selbst geschrieben“, freute sich Simon.